Süntje Alle Menschen mit Behinderung, die früher in Heimen wohnten, leben heute in kleinen Wohngruppen oder einer eigenen Wohnung.
Das Recht, so wie nicht-behinderte Mensche zu leben und zu wohnen, ist in diesen Ländern aus fachlicher Sicht bereits beantwortet. Die Umsetzung dieses Rechts ist heute dort in erster Linie eine politische Aufgabe.
Wo möglich und von den Bewohnern gewollt, finde ich das gut. Das geht natürlich nur bis zu einem bestimmten Grad der Behinderung (siehe das dritte Beispiel von @Monsti ). Für viele Menschen ist ein weitgehend eigenständiges bis teilbetreutes Wohnen nicht möglich. Diese kann man fast nur in Heimen unterbringen. Wobei sich diese oft sehr bemühen die Lebensqualität möglichst zu erhöhen.
Süntje Alle Menschen mit Behinderung, die früher in Heimen wohnten, leben heute in kleinen Wohngruppen oder einer eigenen Wohnung.
Alle? Ich meine auch schwerstbehinderte, die eine 24 Stunden Betreuung benötigen? Oder meinst du in kleinen Wohngruppen in Heimen? So wie es hier auch schon oft umgesetzt ist? Beispiel: https://www.kvgh-passau.de/wohnbereiche
Süntje Auch in Deutschland gibt es Alternativen zu Werkstätten und Wohnheimen
Kannst du ein Beispiel nennen? Ich kenne mehrere Wohnheime. Alle samt sehr bemüht und ehrlich gesagt auch sehr unterschiedlich, je nachdem um welche Gruppen es sich handelt (welche Menschen dort leben). Fast überall wohnen die Bewohner in kleinen Gruppen zusammen, fittere Personen haben kleine Apartements. Unternehmen Ausflüge, erhalten soweit möglich Beschäftigung oder sogar Arbeit. Für mich zählt zu den Wohnheimen beispielsweise auch der Langlebenhof. Da wohnen Behinderte, Studenten, Rentner und Familien alle auf einem großen Hof (in unterschiedlichen Komplexen). Es gibt Reittherapie, Tagesbeschäftigungen, soweit möglich werden die Betreuten als Unterstützung der Tierversorgung (sehr bedingt) und der Aronia-Produktion eingesetzt (bedingt). Die Bewohner des Wohnheims haben allerdings eine 24 Stundenbetreuung. Sie sind großteils nicht annähernd arbeitsfähig.
Skandale wie von Wallraff berichtet habe ich nie erlebt und bin ehrlich gesagt geschockt. Alle Lebenshilfen und Heime die ich in meinem Leben kennenlernen durfte waren zutiefst bemüht und liebevoll mit den Bewohnern.
Süntje Isoliert von den Nachbarkindern in einer Förderschule, die in der Regel ein großes Einzugsgebiet hat, also nicht sehr oft wohnortnah, dann Berufsbidungswerke und dann bei ganz vielen die Werkstatt. Sie sind raus aus der Mitte, raus aus unserer Mitte.
Ich arbeite nicht mehr in dem Bereich
Habe aber selbstverständlich Kontakt. Eine weit entferne Großcousine meinerseits lebt aktuell im genannten Langlebenhof, mein Vater ist Wäschereileiter einer WfbM, meine Mutter hat früher in einem Schwerstbehindertenheim gearbeitet (Krankenschwester). Ach ja und ich bin neben dem Schwerstbehindertenheim und neben der Werkstätte groß geworden. War bei den Ausflügen und Ferienerholungen dabei.
Mein Kindergarten hatte eine Integrationsgruppe. Da haben wir gemeinsam den Garten genutzt. (ich habe da allerdings sehr schlechte Erinnerungen mit einem deutlich größeren und stärkerem Behinderten mit Entwicklungsverzögerung, der mir grundlos (ich saß auf seinem Stuhl) die Zähne eingeschlagen hat... Schon vor fast 30 Jahren hatte meine Grundschule eine Förderschule als Partnerschule, bei der es gemeinsame Feste gab und einen jährlichen Ausflug. In unserer Stadt sieht man fast immer die Gruppenausflüge der Heime (zumindest vor Corona) beim spazieren gehen, Eis essen oder shoppen. Mehrere Bekannte arbeiten bei der Lebenshilfe. Vielleicht empfinde ich das anders, weil ich anders sozialisiert wurde, aber ich empfinde die Menschen trotz Wohnheim und Werkstätte in unserer Mitte. Auch in meiner aktuellen Arbeitsstätte beschäftigen wir mehrere Menschen mit körperlicher Behinderung. Ob Rollstuhl, Spastik, oder Blindheit, das alles hindert einem heutzutage nicht ein super Informatiker zu werden.
Monsti Hinzu kam, dass ich sowohl von Schülern als auch einigen Lehrern gemobbt wurde.
skandalös. Also vor allem die Lehrer. Ich finde von denen kann man echt anders erwarten. Aber leider bist du da wohl kein Einzelfall...
esta1 Ich finde in Wohnheimen und Werkstätten muss noch einiges getan werden, besonders Personaltechnisch, aber das Konzept finde ich nicht so schlecht.
Das unterschreibe ich 