… il grande maestro della musica per film
Ennio Morricone - einer der letzten großen Altmeister seines Faches …
der für seine unvergesslichen Soundtracks bekannte italienische Filmkomponist, Arrangeur und Dirigent verstarb nach Angaben des Familienanwalts, heute am frühen Montagmorgen in Rom, im Alter von 91 Jahren.
Der im römischen Stadtteil Trastevere geborene Morricone war Perfektionist, und: Er dachte in Tönen, wie er einmal in einem Interview sagte.
„Ich benutze das Klavier nicht - Ich denke nach und sitze am Schreibtisch und schreibe. All das entsteht in meinem Kopf. Das Klavier benutze ich nur, um dem Regisseur vorzuspielen, was ich geschrieben habe.“
Zur Musik hatte ihn sein Vater gebracht, sagte Morricone selbst.
Der Vater spielte sehr gut Trompete, unter anderem an der römischen Oper, später dann als selbstständiger Musiker.
Und so begann auch Ennio im Alter von sechs Jahren mit dem Trompetenspiel.
Morricone studierte am renommierten Conservatorio di Santa Cecilia Trompete, Komposition und Orchestrierung.
Um sein Studium zu finanzieren spielte er Trompete in Nachtlokalen, er arrangierte Schlager, und begann bereits fürs Radio und das Fernsehen zu arbeiten.
Anfang der 1960er-Jahre, Morricone schrieb zum ersten Mal einen Soundtrack, folgte die Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Sergio Leone, mit dem er schon gemeinsam zur Schule gegangen war. Leone und Morricone – das sollte bis zuletzt eine feste, untrennbare Verbundenheit bleiben.
In den Folgejahren schrieb Morricone die Soundtracks zu den großen „Spaghetti-Western“ Leones, von „Für eine Handvoll Dollars“ (1964, Original: ‘Per un pugno di dollari‘) über „Zwei glorreiche Halunken“ (1966, Original: ‘Il buono, il brutto, il cattivo‘; int. Titel: ‘The Good, the Bad and the Ugly‘) bis hin zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968, Original: ‘C'era una volta il West‘; int. Titel: ‘Once Upon a Time in the West‘).
„Morricones Musik trägt die Bilder von Leones Western auf eine andere Ebene. Die beiden verstanden offenbar intuitiv die Absichten des jeweils anderen. Der Regisseur gab den musikalischen Themen den Raum, den sie verdienten.“
– wie es Lisa Weiß, ARD Korrespondentin, Rom treffend formulierte.
… eine beispielhafte Hommage (Danke an @Isabell für diese Eingebung – wie auch an @derGeduldige zuletzt im Thread Soundtracks)
Doch Ennio Morricone auf ausschließlich Western-Soundtracks zu reduzieren, is‘ nicht.
Nur 30 Filme von allen denen, für die er die Filmmusik komponierte, waren tatsächlich auch Western.
So schrieb er auch den Soundtrack für Bertoluccis "Novecento", oder für Tornatores "Cinema Paradiso" und etwa auch für Joffés "The Mission". Episch getragen ist auch sein Score zu Georges Lautner’s „Der Profi“ (Le Professionnel, 1981 mit Jean Paul Belmondo u.a.). Bekannt ist auch seine Musik zur Serie "Allein gegen die Mafia".
Morricones Filmmusik ist retrospektiv gesehen fast immer auffällig ungewöhnlich, so eine Art Collage verschiedener Stile und Epochen (z.Bsp. Anleihen bei Bach – stringent durchgezeichnet bei „Der Profi“), gleichzeitig aber wohlwollend eingängig und dennoch bisweilen sehr tiefgründig.
Für Klassiker wie „The Mission“ (1986, Regie Roland Joffé) und „Es war einmal in Amerika“ (1984, Original: ‘Once upon time in America!; Regie Sergio Leone) mit Robert de Niro in der Hauptrolle, komponierte und arrangierte er ebenso eindrucksvolle, wie bewegende Melodien.
Dem bereits vielfach ausgezeichneten Morricone brachten die zarten Oboen-Klänge, mit denen „Pater Gabriel“ (~Jeremy Irons) in „The Mission“ Kontakt zu dem Volk der Guarani aufnimmt, eine seiner mehrfachen OSCAR®-Nominierungen und einen Golden Globe ein.
Der vielfach preisgekrönte Morricone wurde zwar seit 1978 zwar mehrfach immer wieder für die Oscars® nominiert, aber erst 2007 erhielt er den (ersten) Oscar® für sein Lebenswerk.
Und - es sollte dieser nicht der letzte bleiben: 2016 folgte endlich der lang ersehnte (eigentlich richtige und vorher nominierte) Oscar® für „die beste Filmmusik“ > zu Quentin Tarantinos Streifen "The Hateful Eight".
Da war Morricone aber bereits 87 Jahre.
Den letzten 'musischen Satz' schrieb nun das Leben selbst …
… nell'eco di una composizione opulenta
Ciao – Maestro
R.I.P. 😥