… die deutsche Schauspielerin ist – wie ihre Agentin unter Berufung auf die Familie heute mitteilte - bereits am vergangenen Dienstag, nach kurzer schwerer Erkrankung, im Alter von 77 Jahren gestorben.
Irm - eigentlich Irmgard - Hermann wurde 1942 in München geboren.
Nach der Schule absolvierte sie zunächst eine Lehre als Verlagskauffrau.
In den 60er-Jahren lernte Hermann den Regisseur Rainer Werner Fassbinder († 1982), kennen.
Er besetzte sie 1966 in seinem ersten Film "Der Stadtstreicher".
Fortan gehörte sie, neben Hanna Schygulla zum „engsten Kreis“ um Fassbinder.
Hermann spielte in rund 20 seiner Filme mit, u.a. in "Die Bitteren Tränen der Petra von Kant", in "Effi Briest"
oder "Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel".
In der Kategorie "Beste darstellerische Leistungen" in dem Film "Der Händler der vier Jahreszeiten"
wurde sie 1972 mit dem "Filmband in Gold", ausgezeichnet.
1975 trennte sie sich von Fassbinder.
Hermann zog nach Berlin und arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren wie z.Bsp. mit Hans W. Geißendörfer,
mit „Kinski-Spezialist“ Werner Herzog, oder auch mit dem Dramatiker Tankred Dorst.
Für ihre Darstellung einer Mitgefangenen von Sophie Scholl in "Fünf letzte Tage" in der Regie von Percy Adlon,
wurde sie mit dem Deutschen Filmpreis geehrt.
Auch Ausflüge ins „komische Fach“ gelangen … neben bzw. unter Loriot (Bernhard Victor von Bülow, † 2011) mimte sie „Hedwig“ in „Pappa ante portas“.
In zahlreichen TV-Spielfilmen, wie TV-Serials war sie ebenso gern besetzt.
Wir „Tatort-Fans“ dürften uns da am ehesten an ihre Darstellung der Kräuterhexe und Aura-Seherin Fefi (Zänglein) mit ihrem treuen Hund „Muhackl“ in der 728’ten TO-Folge > „Gesang der toten Dinge“ mit den Kommissaren Batic&Leitmayr erinnern …
Hermann’s Schauspiel war mehrgleisig - auch auf den Theaterbühnen war sie sehr erfolgreich.
Sie spielte 1979 bis 1980, mit Unterbrechung bis 1991 an der Berliner Volksbühne.
Dort gehörte sie von 1991 bis 1993 zum Berliner Ensemble.
Für Christof Schlingensief († 2010) stand sie in seiner Inszenierung des "Hamlet" ebenso auf der Bühne,
wie später als herrische Kanzlergattin in "Berliner Republik".
Sie wirkte zudem auch in zahlreichen Audio-Produktionen mit, wofür sie 2009 mit dem "Deutschen Hörbuchpreis"
als "Beste Interpretin" ausgezeichnet wurde.
Hermann war Mutter zweier Söhne und lebte mit Ihrem Mann, dem Kinderbuchautor Dietmar Roberg zuletzt in Berlin.
R.I.P. 😥