Solches Fasten, Heilfasten nannte man das damals, habe ich in den 80-er und 90-er Jahren etliche Jahre lang ungefähr jährlich gemacht, immer so 10 bis 14 Tage lang. Ich habe mich an Herrn Buchinger gehalten, das war damals der maßgebliche Fasten-Fachmann.
Um Deine Fragen zu beantworten:
Ich habe eine Einleitung gemacht, ich glaube damit fing ich ein oder zwei Tage vor dem eigentlichen Fastenbeginn an. Am ersten Fastentag habe ich mit Glaubersalz abgeführt, das ist wichtig, um den Darm richtig leer zu machen. Und dann habe ich keine feste Nahrung mehr zu mir genommen, null, nada, niente. Aber getrunken: Wasser, Früchtetees, und ein oder zwei Mal am Tag eine Gemüsebrühe.
Bewegung (ich hatte damals ein schönes Haus in Windischgarsten in Oberösterreich und war viel wandern), frische Luft, nix essen, viel trinken, das tat mir sehr gut.
Die Glaubersalzanwendung habe ich alle drei oder vier Tage wiederholt.
Säfte, ich denke, Du meinst Obstsäfte, lass weg, denn sie enthalten Zucker. Zucker und Fasten, das schließt sich gegenseitig aus. Wie gesagt, Wasser, Tee, Kaffee (schawarz!!!) ist auch okay, kann aber sein, dass Deine Pumpe dann leidet, das wirst Du schnell merken, und eben Gemüsebrühe. Schluck für Schluck, quasi wie Suppen kauen, also langsam zu Dir nehmen.
Wegen der Unterzuckerzuckerung, usw.: Buchinger sagt, dass durch die einleitenden Schritte zum Fasten und durch die Glaubersalzkur, die unbedingt nötig ist, um den Darm richtig leer zu kriegen, sich die Energieversorgung des Körpers umstellt, nämlich von der Versorgung quasi aus Magen und Darm (immer wieder neu zugeführte Nährstoffe) zu einer Versorgung aus diversen körpereigenen Speichern. Deshalb kann man auch immer nur begrenzte Zeit fasten, weil man bei Überschreiten der Zeit, die Speicher über Gebühr leert und dann Mangelerscheinungen auftreten. Sieben bis 14 Tage sind gut zu schaffen, zumindest aus dieser Energieversorgungsperspektive. Ob der Kopf die Zeit schafft, ist eine andere, und gleichzeitig auch die entscheidende Frage. Denn Dein Kopf gibt Dir die Kraft, das Fasten durchzustehen oder auch nicht. Nach sechs, sieben Tagen fing ich an zu phantasieren, von Knödeln, Wildbret, Rührei, einem Glas Wein, einem zischenden Bier, …
Übrigens: diese Umstellung der Energieversorung aus Magen und Darm auf Energieversorung aus körpereigenen Speichern, die durch die Leerung des Darms ausgelöst wird, ist der Grund dafür, dass man keine Hungergefühle entwickelt. Soweit die Theorie. ICH hatte durchaus ab und zu Hunger, aber dann muss der Kopf helfen.
Der Stoffwechsel wird tatsächlich herunter gefahren, Frieren ist auch wirklich ein Thema. Wenn Du fastest, was Du besser nicht zu Hause machst (raus aus dem Alltag, sonst wird’s schwer!), dann nimm extra Jacken und Anziehsachen mit, um was gegen das Frieren zu haben.
Es ist richtig, dass es Leute gibt, die Fasten abbrechen, man muss das schon wirklich wollen und auch können, und das gelingt nicht jedem. Es gibt auch genug Leute, die das Fasten gut durchstehen, aber auch diese haben Leistungseinschränkungen zu ertragen und müssen durch diese „Täler“ durch. Ich habe auch von Cracks gehört, die „wochenlang“ fasten können, bei mir war nach spätestens 14 Tagen die Luft raus.
Ob ich mit Acetongeruch Schwierigkeiten hatte, weiß ich nicht mehr. Aber beim Fasten beginnt man anders zu riechen, das ist sicher. Körpergeruch, Hautgeruch, Schweißgeruch, verändern sich etwas, ja.