… die französische Schauspiel-Legende
starb im Alter von 94 Jahren, wie erst heute bekannt wurde, bereits am vergangenen Dienstag, 12. Mai, an den Folgen eines Schlaganfalls.
Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seine Familie.
PICCOLI stand seit über 60 Jahre vor der Kamera und auf der Theaterbühne.
Er hat Romy Schneider geküsst und Nacktszenen mit Brigitte Bardot gedreht und er hat den Papst gespielt … verkörperte so fast jeden darstellbaren Charakter.
Er gab den Verführer, Liebhaber, den Mörder und Zyniker in unzähligen Theaterschauspielen und vor allem in 220 Spielfilmen. Darunter sind Film-Klassiker wie beispielsweise "Tagebuch einer Kammerzofe" oder auch "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" und "Das große Fressen".
Er drehte und spielte mit allen großen Stars des Weltkinos.
Zu seinen Schauspiel-Partnerinnen gehörten Leinwandstars wie etwa Romy Schneider, mit der er zusammen er "Trio Infernal", "Die Dinge des Lebens" und "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" drehte.
Catherine Deneuve, Jeanne Moreau, „Die (Brigitte) Bardot“ oder auch Sophia Loren finden sich im Reigen dieser Leinwand-Berühmtheiten.
Regisseure wie Alfred Hitchcock, Luis Buñuel, Jean-Luc Godard, Claude Sautet und Costa-Gavras holten ihn vor die Kamera, wissend, seine Kunst zu nutzen, Gesten und Bewegungen jedes mal erneut zu einer Offenbarung werden zu lassen.
Simultan zu seiner Filmkarriere hatte er aber auch große Erfolge auf der Bühne.
Furiose Erfolge feierte er unter anderem mit der Tragikomödie "Das weite Land", von Arthur Schnitzler.
Dieses Bühnenstück verfilmte anschließend der Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy mit Piccoli ebenso erfolgreich.
In Cannes gewann er die begehrte Trophäe für den „besten Darsteller“ - er mimte einen Untersuchungsrichter in „Der Sprung ins Leere“ von Marco Bellocchio.
Als „Heiliger Vater“ in "Habemus Papam" (FR/It. 2011) in der Regie von Nanni Moretti
… entzieht er sich als frisch gewählter Papst der Amtes Last
– gut und facettiert, sehr nuancenbetont gespielt …
Diesen durchaus sehenswerten und unterhaltsamen Streifen hatte arte zuletzt vor gut drei/vier Wochen zur Primetime noch im Angebot.
Meine kleine Hommage an Michel …
Piccoli war am 27. Dezember 1925 in Paris geboren.
Sein Vater war Violinist, seine Mutter Pianistin – beide italienischer Herkunft.
Er war mehrmals verheiratet, unter anderem mit der französischen Chansonsängerin Juliette Gréco.
Mit einem Zitat, der 2019 verstorbenen Filmemacherin Agnès Varda, möchte ich schließen:
Piccoli verstehe es, seine Kunst zu verbergen,
weil er die Gabe habe, sie sparsam einzusetzen.
Au revoir ...
R.I.P. 😢