esta1 Man soll erspüren welches Bedürfnis die andere Person mit ihren Worten ausdrücken will🤔?
Würde ich nicht so verstehen, auch wenn es natürlich auch um Empathie geht. Es geht einfach darum zuerst mal wahrzunehmen, was jemand tut und nicht zu unterstellen, warum es jetzt jemand tut. Das soll auch in der Hauptsache eine innere Reflexion sein. Die meisten erkennen a, ob jemand nun gut drauf ist oder schlecht. Etwas anderes ist es, wenn man z. B. meint, jemand sei nun arrogant oder von oben herab. Wenn du sagst, da ist ein Konflikt, dann spielen genau diese subektiven Wertungen eine Rolle, dass man es selbst als Konflikt definiert. Es gibt negative Gefühle, die man hat, was es dann auch zu differenzieren gilt, die Wünsche zu selektieren und dem anderen keine "Schuld" zuzuweisen, also der ist arrogant, der hört nicht zu, usw. usw. Wenn es halbwegs normal und gut läuft, macht man diese Dinge ja in der Regel ja auch. Wenn es bei einem Konflikt nicht funktioniert, muss man sich und die Situation reflektieren, was da passiert, dass es zu diesem Konflikt kommt, warum, es nun einen Konflikt gibt.
esta1 Wenn das der Ansatz ist finde ich es okay beim Umgang mit Kindern und Menschen mit psychischer oder geistiger Einschränkung. Weil im Gespräch mit einem gesunden Erwachsenen erwarte ich das dieser sich nicht hinter irgendwelchen Verklausulierungen versteckt.
Wie meinst du das? Ich verstehe den Zusammenhang nicht, was du mit Verkklausulierung meinst und auch nicht den Zusammenhang zwischen den beiden Sätzen? Kannst du das konkreter ausführen?
esta1 Wenn ich dann die Rolle der Therapeutin habe, die erstmal suchen soll was die Person will, dann ist das Gespräch nicht auf Augenhöhe nach meinem Empfinden.
Ich finde nicht, dass es darum geht Therpeutin zu spielen, sondern sich zu verständigen und nicht zu bewerten, wie z. B. zu sich zu sagen, na der weiß doch gar nicht, was er will. Diese Art der Bewertung soll möglichst vermieden werden.
rotschopf Nicht gerade gewaltfrei 😂
Gerade die GFK verstehe ich, dass genau solche Aussagen wohl bei den meisten immer wieder passieren werden, sofern man nicht so erzogen wurde. Es geht a auch nicht darum, diese Bewertung nicht zu haben, denn man hat nunmal Gefühle und Wertungen und auch Abwertungen. Sie sollen möglichst nur vorher schon geistig mit sich reflektiert und analysiert werden und bis man spricht, sollten solche Aussagen dann für das Gespräch nicht mehr relevant sein. Es geht nicht darum, sich Gefühle und Wertungen abzugewöhnen. In dem Fall, denke ich, wo es ja um den Missbrauch einer Haltung geht, dass es trotz GFK auch so eine Aussage stehen gelassen wird
rotschopf Leider sind sehr viele nicht zu Selbstreflexion und Differenzierung fähig, sind nicht in der Lage sich im Laufe der Jahre weiter zu entwickeln - ob da dann diese Trainings helfen ist fraglich.
Ja eben. Ich würde GFK auch nur einfach als eine Methode mehr zur Persönlichkeitsentwicklung sehen. Viele Dinge kennt man ja auch aus anderen Richtungen. z. B. diese Übung jemandem zu reflektieren, was man nun verstanden hat und wie man die Gefühlslage des Gegenübers wahrnimmt. Das wird ja oft empfohlen, um besseres Zuhören zu üben. Viele machen das automatisch und können zuhören. Die, die es nicht gelernt haben, die bekommen mal diesen Ratschlag. Keine Ahnung wo das herkommt, aber das wird ja bei GFK auch gemacht.
rotschopf Ich hab in den 90igern sehr viel Verkaufsschulungen und Motivationstraining gemacht. In jeder Gruppe war immer jemand der sofort und sehr gut die Anregungen umsetzten konnte (der hätte aber sowieso kein Training gebraucht), die breite Masse konnte nach vielem Üben und Wiederholen einen Teil umsetzten. Aber es war auch immer jemand dabei, der einfach kein Gespür für die Techniken entwickeln konnte.
Ja, habe ich in vielen Kursen auch erlebt. Wenn es ins psychische geht, geht es eben zuerst einmal um die Änderung der eigenen Einstellung, sonst klingt jede Methode oder Analyse lächerlich. Ich kann mich an ein Seminar erinnern, das aus vielen Blöcken bestand und ich glaube die letzten 90 Minuten war da ein Glücklichkeits-Coach (bitte nicht festnageln, keine Ahnung, wie der sich wirklich nannte). Der hat natürlich in einem Schnellverfahren erklärt, was man einfach nicht tun sollte, damit man den Tag glücklich startet und ihn glücklich verbringt. Natürlich sich mal nicht über die Kinder zu ärgern, weil die nicht aus dem Bett kommen, nicht über die Autos auf der Fahrt zur Arbeit, weil die ja alle so doof sind, usw. Die meisten TeilnehmerInnen habe einfach nur völlig verständnislos geschaut und meinten dann auch nachher in der Pause, dass das doch völlig irreal sei. Klar, für sie war das ja auch so.
rotschopf So ist das sicherlich auch für viele neuen Bewegungen und Strömungen. In erster Linie ist es System zum Geld Drucken und dann erst geht es um den Menschen.
Das verstehe ich nicht. Meinst du, dass es Rosenberg oder auch anderen nur ums Geld geht?