… hat als erste Frau überhaupt, die Nachrichten im bundesdeutschen Fernsehen präsentiert.
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Nun ist die Journalistin und eben „erste Nachrichtenmoderatorin“, gestern Abend im Alter von 80 Jahren verstorben.
Wibke Bruhns hatte am 12. Mai 1971 ihren ersten Auftritt in der Spätausgabe der 2DF-Sendung "heute", am 24. Mai dann in der Hauptnachrichtensendung. Eine, bzw. "die Sensation" überhaupt – damals, in dem von Männern dominierten bundesdeutschen Fernsehen.
Zwei Jahre blieb sie in dieser Funktion beim 2DF und beendete damit ein "schwachsinniges" Männermonopol, wie sie es formulierte. Schlecht bezahlt sei die Arbeit als Nachrichtensprecherin außerdem gewesen, sagte sie später.
Auch habe es ihr nicht gelegen, die Texte anderer Leute vorzulesen.
Nach dem Abbruch eines Studiums der Geschichte und der Politikwissenschaft, begann Bruhns 1960 ein Volontariat bei der "Bild-Zeitung". Auch diese Ausbildung brach sie wegen Vorbehalten gegen die Boulevardzeitung vorzeitig ab.
Sie arbeitete daraufhin als freie Mitarbeiterin für verschiedene Rundfunk- und Fernsehanstalten, wie z. Bspr. den NDR und das ZDF sowie im Printbereich für die "Zeit".
Anfang der 70er-Jahre betätigte sich Bruhns im Wahlkampf für die SPD. Dieses Engagement hatte eine öffentliche Debatte über ihre politische Neutralität als Journalistin ausgelöst.
Teile der CDU waren so verärgert, dass diese zeitweise sogar „eine Verbannung vom Bildschirm“ für Bruhns forderten.
Nachdem Weggang vom 2DF, war Bruhns weiterhin als Journalistin und Autorin daraufhin für verschiedene Fernsehsender tätig, darunter WDR, NDR und SWF.
Von 1974 an schrieb sie für verschiedene Zeitschriften, z. Bsp. für den "Stern" und ging später als Korrespondentin der Zeitschrift in die USA und nach Israel.
Für die "Geo"-Reportage über das Vietnam-Denkmal in der US-Hauptstadt, Washington, wurde sie mit dem renommierten Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet.
Nach einem Intermezzo beim Privatsender Vox, wurde Bruhns im Jahre 1995 Leiterin der Kulturredaktion beim damaligen Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg ( ~ORB ).
Im Februar 2000 dann wurde sie „Sprecherin der Expo 2000“ (Hannover).
Seither arbeitete sie wieder als freie (Buch)Autorin.
Nach Wieben, nun Wibke ... das 2te zieht nach.
R.I.P