Bauwerke & Orte mit Charakter

Zimt

Täglich ein neues Objekt.
Ich hoffe auf diese Weise noch viele weitere versteckte, bekannte, sehenswerte, spooky und furchteinflössende, düstere und einsame, fröhliche, seltsame, bunte, graue... wie auch immer geartete Werke kennen zu lernen.

Heute:
Die Hufeisensiedlung in Berlin (Britz)

Wurde vom Architekten Bruno Taut zwischen 1925 und 1930 erbaut (seit 1986 unter Denkmalschutz) und ist international weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt, sowie seit 1998 UNESO Weltkulturerbe. Ein Schlüsselwerk des städtischen Siedlungsbaus.
Ich habe sie mir bereits einmal vor Ort angesehen.

esta1

Zimt Wurde vom Architekten Bruno Taut zwischen 1925 und 1930 erbaut (seit 1986 unter Denkmalschutz) und ist international weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt, sowie seit 1998 UNESO Weltkulturerbe. Ein Schlüsselwerk des städtischen Siedlungsbaus.
Ich habe sie mir bereits einmal vor Ort angesehen.

Krass, das kannte ich noch nicht. Und ich habe 10 Jahre in Berlin gewohnt. Sind die Mieten bezahlbar?

Doc_Schüller

Damit man sich ein Bild machen kann (Quelle Wikipedia):

tsunami

Doc_Schüller
Lustig.
Zweimal ging das Wiki auf, dann der Hinweis das heute Wiki abgeschaltet ist.

Zimt

esta1 Krass, das kannte ich noch nicht. Und ich habe 10 Jahre in Berlin gewohnt.

Dann hat der Faden für heute schon sein Ziel erreicht. Und ja... Berlin ist groß... Man kann ja nicht alles kennen. Deshalb erhoffe ich mir neue Inspiration.
Für morgen habe ich schon ein neues Bauwerk im Visier, ich bin mir sicher es kennen die wenigsten. Ich habe es durch Zufall damals entdeckt.

esta1 Sind die Mieten bezahlbar?

Dazu kann ich keine Aussage treffen. Ich habe mich a.) darüber nicht informiert, b.) hat ja jeder eine eigene Vorstellung von Bezahlbarkeit und c.) käme es für mich generell nicht in Frage in einer solchen Siedlung zu wohnen.

Zimt

Sie ist sozusagen eine kleine Welt für sich, ähnlich eines weiteren Objektes (im Ausland), welches ich auch schon besichtigt habe (durch Zufall)... Das werde ich aber morgen erst posten. Heute darf gerne weiter über die Hufeisensiedlung aus Berlin diskutiert werden.

Sie besticht natürlich eher aus der Vogelperspektive. Die Siedlung sollte die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg beseitigen und vor allem günstigen Wohnraum mit guter Verkehrserschließung bieten. Die ca. 2.000 Wohnungen sind in der Randbebauung und im Hufeisen in Mehrfamilienhäuser, ansonsten in Einfamilienhäuser mit Nutzgärten geteilt. Die Farbgestaltung ist rot und blau gehalten. Sie ist inzwischen das Markenzeichen der Siedlung. Ich bin einmal innen wie außen rum gelaufen. Die Fassaden sind unglaublich gut erhalten und die Eingangsbereiche sehr individuell gestaltet. Bunt, einfarbig.... Keinesfalls überall das selbe. Der Innengarten .... ein kleiner Park. Klar, es ist nicht nur konstruiert, es wirkt auch so. Es ist eine Großsiedlung. Sicherlich ein sozialer Brennpunkt.
Ich finde ich die Hufeisensiedlung im Gesamtbild einfach faszinierend.

Timbatuku

Zimt Ich finde ich die Hufeisensiedlung im Gesamtbild einfach faszinierend.

Ich für meinen Teil kann Massensiedlungen nichts abgewinnen. Ich erkenne an, dass diese hier vorgestellte wegen seiner Form einzigartig ist, aber es ist und bleibt Kategorie "Massen von Menschen zusammengepfercht". Natürlich weiß ich, dass es im Städtebau keine Alternative dazu gibt. Es ist eine schlichte Notwendigkeit, wenn man viele Menschen auf begrenztem Raum unterbringen muss, dass man nach oben und eng beieinander baut. Nur die Anerkenntnis dieser Notwendigkeit kann mich ja nicht zwingen, es zu mögen. Ich mag auch nicht diese gigantischen Schulzentren, Betonsilos für ein paar Tausend Kids.

esta1

Zimt Sie ist sozusagen eine kleine Welt für sich, ähnlich eines weiteren Objektes (im Ausland), welches ich auch schon besichtigt habe (durch Zufall)...

Mich erinnert es an die Meyer'schen Häuser in Leipzig. Da gibt es zu jeder Wohnung einen kleinen Mini-Garten im Hof oder einen Park. Ich finde so etwas gar nicht so schlecht und vermutlich nicht zu vergleichen mit Plattenbauten ala Berlin Marzahn. Aber wie gesagt, ich habe diese Hufeisen-Wohnsiedlung heute das erste mal auf einem Bild gesehen.

Xysticus_cristatus

Ich habe ja fast 30 Jahre lang in Berlin gelebt und war in dieser Zeit auch öfter mal in der Hufeisensiedlung, zumal eine Freundin von mir im Bruno-Taut-Ring gewohnt hat. Damals (80-er, 90-er Jahre) war die Hufeisensiedlung einfach nur spießig. Heute, im Nachgang, hat die Siedlung etwas Zukunftsweisendes (aus dem Blick 1925). Aber mit dem Mieten wird es nix werden, weil m.W. alle Häuser bzw. Wohnungen im Eigentum der ehemaligen Mieter stehen, und diese zu einem sehr hohen Prozentsatz die Wohnungen selbst bewohnen. Also da eine Wohnung zur Miete zu finden ist wie ein Sechser im Lotto.

Zimt

Xysticus_cristatus Wie ist das... Wenn Du dort öfter warst und lange in Berlin gelebt hast - Ist die Hufeisensiedlung ein sozialer Brennpunkt?
Verglichen mit anderen Berliner Kiezen?

Zimt

Timbatuku Ich "mag" sie auch nicht im Sinne davon, dass ich mir vorstellen könnte dort mehr zu tun, als einen Besuch abzustatten, Bilder zu schießen oder meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Aber ich finde sie wie gesagt interessant - die Geschichte dazu, die Architektur, die Überlegungen dahinter etc... Dazu muss ich etwas ja nicht mögen. Ich muss es nichtmal schön finden. Es kann sogar sehr hässlich sein. Ich mag zB Bauhaus überhaupt nicht. Ich finde Häuser mit flachen Dächern in Quaderform sehr sehr hässlich und nicht erstrebenswert. Außerdem baulich (die Dachform) auch nicht unkompliziert. Hochhäuser finde ich auch furchtbar. Trotzdem finde ich auch die Gropiusstadt interessant. Und auch im allgemeinen Hochhäuser. Und Siedlungen.
Merke: Interessant ist bei mir nicht zwangsweise erstrebenswert oder schön.

Timbatuku

Zimt Merke: Interessant ist bei mir nicht zwangsweise erstrebenswert oder schön.

Ist es bei mir auch nicht. Manchmal finde ich sogar Hässliches interessant, oder Trash zum Beispiel. Interessant in dem Sinn ist alles, was die Gedanken anregt. Bei diesen Betonsilos denke ich aber nichts. Nachdenklich werde ich höchstens, wenn diese Betonsilos zum Sammelpunkt des Proletariats werden, was man auch vornehm mit "sozialer Brennpunkt" umschreiben kann. Wie ich sehe ist dieser Zusammenhang dir auch nicht fremd. Aber das hat ja nichts mehr mit dem Bauwerk und seiner Architektur zu tun, sondern ist schlicht ein sozialpolitisches Thema.

Xysticus_cristatus

Ich bin seit 2004 von Berlin weg, und was heute ist, weiß ich nicht.
Damals (80-er, 90-er Jahre) war sie kein sozialer Brennpunkt, sondern einfach nur bieder, spießig und für nicht dort Wohnende, also für Besucher, uninteressant.

Damals war allerdings auch das Märkische Viertel in Berlin (Senftenberger Ring und die ganzen Straßen) von einem sozialen Brennpunkt weit entfernt, einfach nur etwas runter gekommen und ungepflegt, weil man dort nicht gerne gewohnt hat und sich die Leute dort dann auch entsprechend gefühlt haben.

So wie sich das Märkische Viertel zum sozialen Brennpunkt entwickelt hat, kann ich mir das bei der Hufeisensiedlung nicht vorstellen.

Timbatuku

Xysticus_cristatus So wie sich das Märkische Viertel zum sozialen Brennpunkt entwickelt hat, kann ich mir das bei der Hufeisensiedlung nicht vorstellen.

Ich auch nicht. Zwar halte ich mich aus Großstädten fern und habe Null Ahnung, was in Berlin passiert (von Medienberichten abgesehen), aber auch hier im ländlichen Raum gibt es ja Städte (wenn auch kleine) und Hochhäuser. Meiner Erfahrung nach sind Hochhäuser, die fast ausschließlich Eigentumswohnungen haben und von den Besitzern selbst bewohnt werden, nahezu immun gegen soziale Verwerfungen. Die Häuser sind in aller Regel auch in einem bemerkenswert guten Zustand.

Zimt

Xysticus_cristatus So wie sich das Märkische Viertel zum sozialen Brennpunkt entwickelt hat,

Muss ich gleich mal nachlesen... Da hat doch Sido (Gangstaaa - Rapper) sein Video gedreht, nicht? 😂

Zimt

Timbatuku Aber das hat ja nichts mehr mit dem Bauwerk und seiner Architektur zu tun, sondern ist schlicht ein sozialpolitisches Thema.

Hat es nicht, aber gehört irgendwie dazu. Natürlich soll auch diese Betrachtungsweise in dem Faden Raum haben. Es geht nicht nur und ausschließlich um die Bauwerke an sich, sondern natürlich auch um sozialpolitische Themen. Sofern da jemand drüber diskutieren will.

Zimt

Timbatuku Bei diesen Betonsilos denke ich aber nichts.

😬 Was ist denn "Nichts"?

Bei diesen Betonblöcken habe ich die verschiedensten Assoziationen. Ich finde es trist. Erschlagend (dieses Märkische Viertel beispielsweise, oder weitere Beispiele... Da gibt es ja noch viel mehr von)... Aber es löst auch eine Art Faszination aus.

Timbatuku

tsunami Zweimal ging das Wiki auf, dann der Hinweis das heute Wiki abgeschaltet ist.

War aber angekündigt!

Timbatuku

Zimt Natürlich soll auch diese Betrachtungsweise in dem Faden Raum haben.

Ok. 👌

Zimt 😬 Was ist denn "Nichts"?

Weniger als ganz wenig. 😆

Zimt

Timbatuku Weniger als ganz wenig. 😆

Ja, ne. (😁) Mal im ernst. Was ist "Nichts"? Man denkt doch nicht "Nichts" ... auch wenn Männer das gerne mal behaupten.
Bezüglich Beton und Hässlichkeit. Kommt immer darauf an.
Beton ist sehr formbar..... Es werden sogar teilweise Zierelemente aus Beton angefertigt. Die Türme der Kathedrale “Sagrada Família” in Barcelona bestehen zB aus Beton. Beton ist sehr vielseitig da es ein robustes und leichtes Baumaterial ist, das gut instand gehalten werden kann.

Timbatuku

Zimt auch wenn Männer das gerne mal behaupten.

Frauen sind dabei nicht auszunehmen.

Zimt Man denkt doch nicht "Nichts"

Naja, das ist wohl wahr, die Denkmaschinerie macht ja irgendwie nie Pause. Arme Sau irgendwie. 😆 Insofern ist meine Aussage natürlich nicht ganz korrekt (was selten genug vorkommt). Richtiger wäre: Meine Gedanken bleiben nicht an dem Objekt hängen, sondern wandern einfach weiter. So als wäre das Objekt nicht da, oder als hätte ich es nicht wahrgenommen. Ich denke in dem Moment dann andere Dinge, wichtigere, schönere, für mich interessantere.

Timbatuku

Zimt Beton ist sehr formbar.....

Nur für eine sehr begrenzte Zeit, wie ich dir versichern kann. 😆

Zimt Es werden sogar teilweise Zierelemente aus Beton angefertigt.

Du musst aus meinen Aussagen nicht schlussfolgern, dass ich Beton nicht mag. Das wäre unzutreffend. Ich habe selbst schon Beton verarbeitet im Garten. Für viele Dinge ist er hervorragend geeignet. Selbst die Mafia hat eine Zeit lang Quader aus Beton produziert und in der Nähe des Hafenbeckens gelagert. Schon sehr vielseitig, das Material. Was ich nicht mag sind eben diese gigantischen Wohnburgen. Ob die aus Beton oder sonst was sind ist dabei eher egal. Aber meist sind sie aus Beton.

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