JessSlytherin Ins Auto packen und zum Entzug fahren.
Mich durchs Abi fallen lassen, da ich meist verkatert/restalkoholisiert darum saß.
Meine Chefs hätte ehrlich sagen sollen, warum sie mich rauswerfen.
Mir den Schlüssel abnehmen und mich nicht betrunken Auto fahren lassen.
Direkt gefragt: Hätte das bei Dir etwas genutzt?
Meine Auffassung von Intervention (für mich gleichbedeutend mit "ungefragte Hilfestellung" oder wie Du auch schon sagst, "Unterstützung"):
sie bringt nichts wenn man dem Betreffenden sagt und ihn sogar damit bedrängt, was er sich selbst antut. Wenn sie überhaupt etwas bringt, dann muß man die Konsequenzen bezüglich der eigenen Person darlegen und wenn nötig auch durchziehen. Diese Konsequenzen sind sehr vielfältig, klar. Aber meiner Meinung nach können nur diese auch etwas bewegen. Also im Sinne von "*Wenn Du weiter dies und das, dann kann ich nicht anders als.....".
Die eventuelle Feindschaft die Einem dann entgegenschlägt muß man allerdings aushalten (können).
Was wäre denn gewesen, hätte Dich Jemand - womöglich mit Gewalt ins Auto gezerrt und zum Entzug gefahren? - Wärst Du dort geblieben? Du schreibst doch selbst, dass Du es nicht eingestehen wolltest.
Was wäre denn gewesen, hätten sie Dich durch's Abi fallen lassen? - wären es dann nicht die "bösen" Lehrer gewesen?
Was wäre denn gewesen, hätten Deine Chefs Dir als Grund Deine Sucht genannt? Du hättest einen Grund gehabt noch mehr über diese böse Arbeitsstelle zu wettern.....
Was wäre denn gewesen, hätte man Dir den Autoschlüssel abgenommen? - Du wärst ein mal weniger betrunken gefahren, aber hätte es was geändert? Außer einer kurzen punktuellen Einsicht vielleicht?
Intervention ist deshalb so schwer, weil sie keine Hilfsanfrage des Gegenübers beinhaltet. Und wer keine Hilfe will, der mauert. Weil er sich bevormundet fühlt, weil er es doch "besser weiß". Und ja, manchmal wissen die Betreffenden es auch besser (ich schreibe bewußt nicht 'Betroffenen', denn das impliziert, dass tatsächlich eine Sucht(gefahr) gegeben ist). Und sie wissen es von Fall zu Fall deshalb besser, weil von den Intervenierenden aus sehr häufig subjektiv gehandelt wird.
Wie Viele von Euch würden Jemandem der 10 Flaschen Bier, respektive 10 Gläser Wein, die Woche trinkt (sei es nun auf das Wochenende konzentriert oder verteilt, ist nur ein Beispiel) ein Alkoholproblem oder insgesamt ein Suchtproblem oder überhaupt ein Problem attestieren, mal Hand auf's Herz und Hand hoch? Sicher nicht wenige. Es gibt aber viele Menschen die damit problemlos leben können, die keine Probleme damit haben oder überhaupt Probleme im Leben haben die schwerwiegend sind.
Aber ok, nun geht es hier um eine 15-jährige, das ist natürlich ein anderes Kaliber. Hier gibt es in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten: Die Eltern informieren und/oder das Jugendamt. Dies allerdings mit Ansage an die Betreffende: "Ich sehe mir das nicht länger mit an, das geht über meine Verantwortlichkeit, ich muß das melden".
JessSlytherin Gestern habe ich sie nach Hause gefahren, weil sie eh schon wieder zu spät dran war und ihre Eltern nicht durch sowas unnötig provozieren soll.
Damit hast Du ihr die Konsequenzen erspart die sie durch ihr Verhalten selbst herbeiführt. Du hast sie also unterstützt.