Habt ihr Geschwister? Wie ist euer Verhältnis zueinander?

Polarfuchs

Sorry für meine Neugier, nur habe ich eine Reihe von Fragen rund um das Thema Geschwisterverhältnis:

Mich interessiert, ob ihr Geschwister habt und wie euer Verhältnis zueinander ist? Sind eure Geschwister jünger oder älter? Habt ihr eher ein gutes Verhältnis oder ist das mehr so lala oder gar schlecht? Wie war das Verhältnis in der Kindheit und Pubertät? War das Verhältnis eher friedlich oder gab es viel Streitigkeiten? Gab es Streitigkeiten bis hin zu Übergriffen, die über "normale" Geschwisterstreitigkeiten hinausgingen (physisch, psychisch oder auch sexuell)?

tsunami

Ich bin der älteste von drei Jungs. Wir liegen immer 7 Jahre auseinander.

Das Verhältnis war früher, ohne deren Anhang, intensiver und häufiger aber ich denke das ist relativ normal.
Spannungen gab es nur beim mittleren Bruder als ich mich geoutet habe mit 31 Jahren. Er hatte bedenken, da wir uns sehr ähnlich sehen, das „die Leute“ sich die Mäuler über ihn zerreißen.

Der jüngere ging besser damit um und zu ihm und seiner Sippschaft haben wir den besseren Draht.

Spannungen zum mittleren gab es vor ein paar Jahren auch wegen der angestrebten Überschreibung des Elternhauses. Unser dad kann leider nicht mehr loslassen, Sodas wir später halt sehen müssen wie wir zurand kommen.

Polarfuchs

Kulturschaffender Und - was soll ich sagen? Von der ersten Sekunde an ein Ei und ein Kuchen. Wir haben echt die gleichen Löcher im Kopp.

Das ist ja mal eine sehr positive Überraschung, auch wenn ihr euch erst so spät kennengelernt und voneinander erfahren habt.

tsunami Das Verhältnis war früher, ohne deren Anhang, intensiver und häufiger aber ich denke das ist relativ normal.

Das würde ich auch vermuten.

tsunami Spannungen zum mittleren gab es vor ein paar Jahren auch wegen der angestrebten Überschreibung des Elternhauses. Unser dad kann leider nicht mehr loslassen, Sodas wir später halt sehen müssen wie wir zurand kommen.

Wenn ich das so direkt fragen darf: Möchtest du nach dem Tod eurer Eltern überhaupt über den unvermeidbaren Kontakt hinaus Kontakt mit deinem mittleren Bruder? .... Das ist z. B. etwas, wobei ich sehr unschlüssig bin.

Claudsia Da könnte ich echt viel schreiben, aber ich bin ein sondergelagerter Sonderfall und weiß jetzt nicht, ob meine Erfahrungen das sind, was du wissen willst.

Einfach das, was du und andere zum Thema erzählen mögt. Sondergelagerte Sonderfälle interessieren mich auch; das ist kein Ausschlussgrund. 😉

Claudsia Ich bin die jüngste in einer ganzen Reihe von Halbgeschwistern

Hast du mit deinen Halbgeschwistern eher engen Kontakt oder ist das mehr "entfernte Verwandtschaft" bzw. so "teils-teils"?

Selbst habe ich einen drei Jahre älteren Bruder. Früher war unser Verhältnis sehr ambivalent, auch mit diversen verschiedenartigen Übergriffen, meist ohne Zeugen, weshalb ich das Zusammenleben mit ihm meistens sehr stressig fand und bis heute eine eigene Wohnung und Alleineleben sehr schätze. Auf der anderen Seite hatten wir auch viele recht gute bis angenehme Momente miteinander, auch wenn das brüchig war und schnell (absolut) kippen konnte.

Unser Verhältnis heutzutage würde ich von meiner Seite aus als eine Art "Nichtverhältnis" beschreiben, ich bin eben mit ihm verwandt und habe den Kontakt auf ein Minimum sowie auf eher unproblematische Gebiete beschränkt.

Was ich grundsätzlich schwierig bei ihm finde ist, dass man mit ihm nie ein echtes verlässliches Miteinander hat, sondern immer ein mehr oder weniger unverhohlenes Gegeneinander mit allenfalls brüchigen temporären "Bündnissen", bei dem man auch damit rechen muss, dass er einen plötzlich quasi ohne Grund vor Dritten linkt oder einem in den Rücken fällt oder teils auch einem aktiv zu schaden versucht, während er gleichzeit den Dritten erfolgreich suggeriert, dass wir ein sehr gutes Geschwisterverhältnis hätten. Er kann sehr charmant auftreten, worauf erstaunlich viele reinfallen. Das war bereits in unserer Kindheit und Pubertät so, wobei da mehr körperliche und andere Übergriffe im Vordergrund standen. Gespräche mit ihm sind recht anstrengend, weil er ausschließlich um seine Themen und Bedürfnisse kreist und bevorzugt lange Monologe in 1:1 Situationen hält, wenn keine Dritten dabei sind. Dazu kommt seine Cholerik, wobei die besser geworden ist, seitdem er älter geworden ist. Zusammen mit seinen Kumpels ist er dagegen recht umgänglich (oberflächlich) und zusammen zocken mit anderen geht noch recht gut mit ihm, wobei ich das zuletzt gleichwohl bereut und erstmal wieder gestrichen habe.

Manchmal hat er mal sowas wie vergleichsweise "friedliche" Phasen, das kann aber jederzeit kippen; im Zweifel von einem Moment zum nächsten. Alles in allem ist mir der Kontakt mit ihm die meiste Zeit zu anstrengend und die Ebenen, auf denen wir Kontakt haben, sind meinerseits bewusst oberflächlich gehalten und quasi wie die Sandbox für virenversuchte Programme. Joa, soweit zu meinem Geschwisterverhältnis. 😏

Claudsia

Da könnte ich echt viel schreiben, aber ich bin ein sondergelagerter Sonderfall und weiß jetzt nicht, ob meine Erfahrungen das sind, was du wissen willst.
Ich bin die jüngste in einer ganzen Reihe von Halbgeschwistern und einer 14 Jahre älteren "richtigen" Schwester. Mein ältester Bruder ist Jahrgang 1926 gewesen (glaube ich, kann auch 27 oder 28 gewesen sein, bin mir nicht so sicher)

Kulturschaffender

Ich hab - mit 60 - jetzt meine ein Jahr jüngere Halbschwester kennengelernt. Bis dato war ich Einzelkind. Unser Vater hat uns leider erst jetzt miteinander bekannt gemacht. Und - was soll ich sagen? Von der ersten Sekunde an ein Ei und ein Kuchen. Wir haben echt die gleichen Löcher im Kopp.

tsunami

Polarfuchs Wenn ich das so direkt fragen darf: Möchtest du nach dem Tod eurer Eltern überhaupt über den unvermeidbaren Kontakt hinaus Kontakt mit deinem mittleren Bruder? .... Das ist z. B. etwas, wobei ich sehr unschlüssig bin.

Das wird wahrscheinlich nicht mehr und nicht weniger als jetzt.
Ich habe kein Interesse an dem Haus, zu groß und in einem kleinbürgerlichen Dorf gelegen.
Wenn ich so drüber nachdenke, liegt der wenige Kontakt eher an der Unerreichbarkeit meiner Schwägerin. Irgendwie werden wir beide nicht warm miteinander.

Seherin

ich bin mit einem ein-jahr-älteren und zwei drei-und-vier-jahre-jüngeren brüdern aufgewachsen. mein großer bruder ist schon gestorben.

mit dem älteren war ich über jahre hinweg eine einheit, wie es sonst eher zwillinge sind - bis uns sein abrutschen (lange geschichte) innerlich voneinander getrennt hat.

meine jüngeren brüder habe ich jahrelang fast mama-ersatz-mäßig versorgt und erst als brüder auf augenhöhe für mich entdeckt, als sie als junge männer von einem längeren auslandsaufenthalt zurückgekommen sind.

heute ist mein jüngster bruder mir am nahesten, dann habe ich noch einen kleinen bruder dazuadoptiert bekommen, der eigentlich mein neffe ist und mein mittlerer bruder wird mir immer fremdererer 😉

Claudsia

Ja, dann erzähle ich mal von mir, mein Vater war Jahrgang 1894 und er hatte eine Frau und zwei Kinder, im zweiten Weltkrieg kam er aus irgendeinem Grund nach Deutschland, verließ seine Frau und heiratete 1950 meine Mutter. Ich weiß nicht, warum, ich weiß nicht, ob es Kriegswirren oder Absicht war, darüber wurde nie gesprochen. Der Halbbruder war zur Versöhnung bereit, aber die Halbschwester wohnte bei ihrer Mutter und die war so verbittert, so voller Hass, dass ich mit meiner Halbschwester zum ersten Mal vor ein paar Jahren sprach, am 80. Geburtstag meines Bruders, kurz vor seinem Tod. Wir haben uns bei der Gelegenheit ausgesöhnt, so weit es eben ging, aber die Kinder meiner Halbschwester waren dazu nicht bereit, ich meine (richtige) Schwester und ich durften nicht zur Beerdigung unserer Halbschwester.

Mein Vater hatte dann noch mehr Kinder, vor und während der Ehe mit meiner Mutter, was Genaues weiß ich nicht, ich kenne nur noch einen Halbbruder, den habe ich auch vor ein paar Jahren kennengelernt. Ich mag ihn nicht besonders, er ist irgendwie komisch, mit geizigen, raffgierigen Menschen komme ich nicht so klar, ich werde nicht warm mit ihm. Wir haben uns schon öfter getroffen, aber der Kontakt ist mau.

Dann meine richtige Schwester, sie ist 14 Jahre älter als ich und als ich zur Welt kam, hat sie mich gehasst wie die Pest. Ich war der Sonnenschein meiner Eltern und sie die pubertierende Tochter, die ständig Schwierigkeiten machte. Es dauerte Jahre, bis wir uns einigermaßen verstanden. Ich bin ziemlich gutmütig, absolut nicht nachtragend und meine Schwester sagt mir Dinge ins Gesicht, wo andere ihr wahrscheinlich die Tür weisen. Sie hält mir auch heute noch Dinge vor, die ich als Dreijährige zu ihr sagte. Irgendwie stört mich so was gar nicht und ich sage immer, ist halt meine Schwester, die ist so, hat schwere Zeiten hinter sichachselzuck. Mein Mann kann sie nicht leiden, daher besuche ich sie meistens allein und höre halt über die unangenehmen Dinge hinweg, jetzt mit den Jahren ist sie sowieso netter geworden und wir verstehen uns immer besser.
Ich denke, ich komme (kam) mit allen gut aus, weil wir uns so selten sehen (sahen). Dass ich die unerwartete Versöhnung mit meiner Halbschwester hinkriegte, kam einem Wunder gleich, meine Schwester hätte das bestimmt nicht geschafft, aber die hat sich hinter mich gestellt und mich machen lassen und ja, wenn ich eines kann, dann Leute zum Reden bringen. Ich war wirklich interessiert an meiner Halbschwester, hab sie mit großen Augen und voller Respekt angeschaut und das hat sie gemerkt und plötzlich hat sie mit mir gesprochen und wahrscheinlich gemerkt, dass ich ein ziemlich ungeeignetes Objekt für Hass bin.
Ich hätte sie gerne besser kennengelernt, aber sie lebte nicht mehr sehr lange und ihre Kinder untersagten ihr jeden Kontakt zu mir, sie hat mir trotzdem ein paarmal geschrieben und ich ihr. Schade. Aber vielleicht tauchen ja noch ein paar Geschwister auf, mindestens eine Halbschwester soll noch existieren, aber wir denken uns, wenn sie uns nicht sucht, weiß sie entweder nichts und dann passt das auch, oder sie will nichts von uns wissen.

tsunami

Wobei das kein Problem für mich darstellt.
Ich bin gerne bei meiner Mutter, die nun auch langsam langsamer treten muss ob ihres Alters und das tut mir ein bisschen weh. Wer weiß wie lange wir uns noch haben.
Zu meinem dad habe ich erst seit den letzten 10-15 Jahren ein hmmm recht annehmbares Verhältnis, man grüßt sich und hilft ab und an.

So ist er halt, so kenne ich ihn.

Wolfgang

Meinen Halbbruder kenne ich nicht. Er ist etwa so alt wie mein älterer Sohn und stammt aus einem Seitensprung meines Vaters.Ich habe ihn nie gesehen. Ich weiss nicht wo er wohnt noch wie er heisst. Ich will das auch nicht wissen.

rotschopf

Spannende Geschichten habt ihr da zu erzählen.

Ich bin ein Einzelkind, allerdings sind nach dem Tod meiner Mutter alle Masken bei meinem Vater gefallen. Würde also irgendwann ein Halbgeschwister vor der Tür stehen, würde mich das heute nicht mehr wundern.

Polarfuchs

rotschopf Spannende Geschichten habt ihr da zu erzählen.

Das finde ich auch.

Viveka Ich hatte immer sehr verklärte Vorstellungen von Geschwistern.

Na, es kann ja auch seine angenehmen Seiten haben, Geschwister zu haben. Wobei ich auch denke, dass viele Vorstellungen von Geschwisterbeziehungen zu idealisiert sind. Einzelkind zu sein, hätte auch seinen Reiz gehabt für mich, nur wäre ich zu jemand anderem geworden und hätte neben den negativen eben auch nicht die positiven gemeinsamen Erlebnisse mit meinem Bruder gehabt.

Viveka

Ich würde mich auch kurz als Einzelkind dazugesellen. Ich kann da leider nichts beitragen, habe mir aber immer einen Bruder gewünscht, in der Hoffnung a) einen Spielkameraden zu haben, der immer zur Verfügung steht und b) auch jemanden, der mit einem all die Erinnerungen teilt. Ich hatte immer sehr verklärte Vorstellungen von Geschwistern.

Claudsia

Viveka Achja, so ging es mir auch. Ich war ja quasi ein Einzelkind, meine Schwester ist mit 18 Jahren von zuhause abgehauen. Vorher war sie im Internat, ich habe sie als Schwester sowieso nicht wahrgenommen. Meine beste Freundin war quasi meine Schwester, sie wohnte in der Nachbarschaft. Später meine andere Freundin hatte 5 Geschwister, das war für mich ein Paradies. Die kleinen Streitereien gehörten dort dazu, ich hab kräftig mitgemacht, hab eigentlich eine Zeitlang dort gewohnt, weil zuhause war ein Totenhaus mit meinem jahrelang sterbenden Vater. Ich hatte immer Sehnsucht nach dem "großen Bruder".

esta1

Viveka Ich hatte immer sehr verklärte Vorstellungen von Geschwistern.

Ich habe bis heute diese verklärten Vorstellungen von Geschwistern. Wenn ich mir etwas für mein Leben wünschen dürfte, wären es Geschwister. Als ich Kind war haben sich meine Eltern nie so um mich gekümmert ich musste alles alleine machen, wie schön hätte ich es gefunden Geschwister zu haben. Jetzt wo meine Eltern alt sind muss man sich wieder um alles alleine kümmern. Außerdem habe ich mich oft geärgert, wenn von "verwöhnten Einzelkindern" die Rede ist, sicher die gibt es, aber es gibt auch andere Fälle.

rotschopf

Viveka Ich hatte immer sehr verklärte Vorstellungen von Geschwistern.

Ich auch😉
Daher war es mir sehr wichtig, dass meine Söhne einen guten Draht zueinander haben, sich gut verstehen und füreinander da sind. Soweit ich das beurteilen kann, scheint das - bis heute zumindest - gelungen zu sein. Wie sich das in der Vierergruppe mit ihren Frauen gestalten wird.... ich verfolge es gespannt aus der Ferne.

Isabell

Ich habe einen leiblichen Bruder (3 Jahre jünger), eine Stiefschwester (7 Jahre jünger) und einen Stiefbruder (11 Jahre jünger).
Mit meinem leiblichen Bruder bin ich aufgewachsen bis ich 15 (er also 12) war, dann haben unsere Eltern sich getrennt, ich zur Mutter, er zum Vater. Wir hatten aber weiterhin Kontakt.
Im Anschluß kamen dann die Stiefgeschwister durch das Zusammenkommen meiner Mutter mit deren Vater, sie waren ergo ca. 4 und 8. (Den "Kleinen" kannte ich sogar schon vorher, ich war seine Babysitterin 😉 ).

Mein leiblicher Bruder und ich haben uns zwar ab und an gezofft wie die Kesselflicker, seltsamerweise kann man trotzdem sagen, dass wir uns prima verstanden haben. Wer auch Geschwister hat (oder mehrere eigene Kinder) wird wissen was ich meine 😉 .
Für meinen Stiefbruder war ich immer (bin bis heute) ebenfalls die große Schwester sowie er auch mein kleiner Bruder, also auch ein prima Verhältnis trotz, oder vielleicht gerade wegen des Altersunterschieds. Ich mache (habe) da zwischen den beiden Brüdern (emotional) keinen Unterschied. Als meine Mutter starb (zu meinem Stiefvater habe ich keinerlei Kontakt) sagte er zu mir "Du wirst immer meine Schwester bleiben, daran ändert sich nichts". Ihr könnt Euch vorstellen wie sehr mich das trotz meiner Trauer gefreut und gerührt hat.🤗

Leider sehe ich die Beiden viel zu selten, vor allem weil wir nicht nahe beieinander wohnen.

Der Kontakt zu meiner Stiefschwester gestaltete sich von Anfang an sehr schwierig. Wir sind zwar nicht verfeindet, haben aber sehr wenig Kontakt.

eichoernchen

Ich habe eine Schwester. Man sagt ja immer, Blut ist dicker als Wasser. Fuer mich ist es das falscheste was man sagen kann.
Es gab einen Faden hier, ob man Eltern lieben soll.Deshalb bin ich auch der Meinung, es liegt an den Eltern wie die Geschwister mit sich umgehen.Mit meiner Schwester habe ich narechtelang am Kuechentisch gesessen, wir haben uns gefetzt mit nicht wenig Alkohol. Und doch wussten wir am anderen Morgen, auch wenn wir unterschiedlich sind, man wuenscht dem anderen nur Gutes im Leben.Man sucht sich weder die Eltern noch die Geschwister aus.Man hat, in meinen Augen, keine Verpflichtung, auf gute Familie zu spielen ( es gehoert sich ja so). Der Umgang miteinander in einer Familie ist und bleibt die Verantwortung der Eltern.
Meine Schwester ist konservativ ich bin der Rebell. Das was unsere Eltern hinbekommen haben, das sie mich akzeptieren kann wie ich bin und ich sie verstehen kann ,warum sie so ist.Und, es keine Rivalitaet geben darf, denn kein Mensch ist besser oder schlechter.

Wenn wir uns heute treffen, ruft sie schon am Gartentor, verschone mich bitte mit deiner Politik um dann spaeter zu fragen, was denkst du eigentlich ueber den scheiss was da gerade zusammengebraut wird.
Mit ihr kann man reden, obwohl wir unterschiedlich sind. Ich moechte sie nicht missen.

Polarfuchs

eichoernchen Deshalb bin ich auch der Meinung, es liegt an den Eltern wie die Geschwister mit sich umgehen.

Es liegt sicher auch an Eltern, wie Geschwister untereinander mit sich umgehen, aber nicht ausschließlich. Es gibt bspw. auch angeborenes "Temperament", Prägung durch andere Familienmitglieder außer den Eltern sowie Einfluss von peer-groups und Freunden sowie prägende Ereignisse, die außerhalb des menschlichen/elterlichen Einflussbereichs liegen (z. B. Unglücke, schwere körperliche Erkrankungen, Todesfälle).

Seherin

Polarfuchs Es liegt sicher auch an Eltern, wie Geschwister untereinander mit sich umgehen, aber nicht ausschließlich.

ich glaube sogar, dass die eltern ziemlich wenig einfluss auf das geschwisterverhältnis haben!? warum, kann ich gar nicht genau sagen, aber wenn ich mir meine brüder und mich anschaue, meine kinder, "unsere" vier patchwork-geschwister... hmmmm.

Wolfgang

Polarfuchs
Eine Familie ist immer ein kompliziertes System. Da hängt immer alles mit allem zusammen, jeder mit jedem. Drehst du an einem Rädchen, so änderst du damit auch alle anderen. Ob die Anteile daran nun z.B. 20% oder 30% sind ist dann Nebensache.

eichoernchen

Polarfuchs

Polarfuchs Es liegt sicher auch an Eltern, wie Geschwister untereinander mit sich umgehen, aber nicht ausschließlich. Es gibt bspw. auch angeborenes "Temperament", Prägung durch andere Familienmitglieder außer den Eltern sowie Einfluss von peer-groups...

Natuerlich gibt es diese Unterschiede. Es waere auch schlimm wenn Geschwister nur Clone waeren.
Und trotzdem bin ich der Meinung, die Eltern haben sehr viel damit zu tun wie die Geschwister miteinander umgehen.Es koennen sehr unterschiedliche Temperamente sein, es kann sein sein, ein Kind kommt mit dem lernen hinterher, es faellt ihm schwerer, es kann sein, ein Kind ist einem Elternteil oder beiden im Temperamrent naeher als das andere ( hier ist es vor allem wo Eltern in die Falle tapsen). Weiss nicht wo ich es gelesen haben hier, da schreibt eine Userin, es waere der Geburtstag ihres Lieblingssohnes.Da fallen mir die Kinnladen runter, aber ganz gewaltig.
Wenn Eltern wissen, ihre Kinder sind eigene Persoenlichkeiten, sind vielleicht noch ganz verschieden von den Eltern, dann koennten Eltern etwas schaffen, was eben eine Familiengemeinsamkeit schaffen, eine Tradition, ob es Weihnachten ist oder was anderes.Eben etwas, wo Kinder nach dem Tod der Eltern sich gern erinnern, weil es zusammen erlebt wurde. Das ist das Band einer Familie ( wird ja auch oft weitergegeben).
Deshalb habe ich zu einem Teil auch nie Kinder gewollt, diese Verantwortung ist mir einfach zu hoch.Entweder man kann es oder man sollte es vermeiden. Kindern Traurigkeit oder Elend weiterzugeben, das haette ich nie , auch wenn es ungewollt ist, nicht gekonnt.

Meine Schwester hat die Kinderchen in die Welt gesetzt, und sie macht es gut. Werden sie zu konservativ, bin ja ich da und zeige ihnen was rebellieren heisst, lacht.

Polarfuchs

Seherin ich glaube sogar, dass die eltern ziemlich wenig einfluss auf das geschwisterverhältnis haben!?

Na ja, ich denke, dass die Eltern durchaus versuchen können, viel Einfluss zu nehmen. Wenn sie damit Erfolg haben, können sie das Geschwisterverhältnis stärken oder schwächen (oder je nachdem den Kontakt komplett untergraben), aber im Zweifel lässt sich Sympathie bzw. Antipathie nicht erzwingen unter Geschwistern/Menschen.

Wolfgang Drehst du an einem Rädchen, so änderst du damit auch alle anderen.

=> Menschenmikado oder auch Familienschach 🙃

Wolfgang Ob die Anteile daran nun z.B. 20% oder 30% sind ist dann Nebensache.

Stimmt, das ist nicht entscheidend. Es wird sich zudem nicht abschließend ermitteln lassen, wer und was nun genau welchen Einfluss auf die Entwicklung des Zusammenlebens aller sowie auf die Entwicklung der Einzelpersonen hatte.

Gleichwohl finde ich es etwas schade, dass es später keine Muster(auf)lösung gibt, in der quasi die beteiligten Ursachen samt exakter Einflussquote dargestellt werden können. (Das dürfte aufgrund der Komplexität des Gesamtsystems - wie du bereits gesagt hast - unmöglich sein, wenn man alle maßgeblichen Details darin berücksichtigen würde. Eine "Musterlösung", so es sie gäbe, dürfte allenfalls als stark vereinfachte Annäherung an die Gesamtwirklichkeit darstellbar sein.)

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