Viveka
Yepp, im Grunde seit der 2007/2008 Subprimekrise. Mich beunruhigt, dass kaum Lehren aus dieser Krise gezogen wurden. Diese Finanzkrise, deren Ursachen, Folgen, Lehren (oder sollte man besser sagen Nicht-Lehren) sowie der Umstand, dass zwar neben dem „Otto-Normal-Bürger“ auch z. B. höchstbezahlte Manager, Investmentbanker in Existenznot gerieten, es aber auf den obersten Ebenen in den allermeisten Fällen lediglich - wenn überhaupt - nur, gegebenenfalls sogar steuerlich günstige, „Buch-Verluste“ gab, zeigt, dass die 2007/2008er Krise zwar ein Warnschuss war, der aber kaum zu einer echten Änderung der immanenten Strukturen des Finanzsystems geführt hat. Ja, Lehmann Brothers ist vom Markt, die altehrwürdige stolze Investmentbank Merrill Lynch ist nur noch Tochtergesellschaft der (von ML früher als „popelig“ angesehenen) Bank of America geworden und hat Massenentlassungen bei höchstbezahlten Investmentbakern vornehmen müssen, über die Deutsche Bank und ihr einstmals hochgelobtes Investmentbanking verbietet sich im Grunde jeder Kommentar. Ja, es hat gewisse, aber letztlich nicht sehr weitreichende Beschränkungen gegeben. Im Ergebnis kann man sagen, dass der Stand jetzt ist - insbesondere in den angelsächsischen Banken: business as usual.
Hinzugekommen ist zwischenzeitlich bezogen auf die Euro-Zone noch das Thema mit der Staatsverschuldung (inklusive diversen "Rettungsschirmen"), bei dessen Ursache neben strukturellen Defiziten auch das oben genannte meines Erachtens mitursächlich eine Rolle spielt.
Für weltweit am systemgefährlichsten halte ich jedoch die erstgenannte Thematik.
Puhhhh, ich glaube jetzt sind wir beide völlig off topic abgedriftet😁. Wäre aber vielleicht ein spannendes Thema für einen eigenständigen Faden.