Belastende Gedanken aushalten/abschalten.....

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Belastende Gedanken aushalten/abschalten.....

Viveka

Wolfgang Und - ich schreibe hier mal als Mann - es gibt durchaus Diskussionen, wo es kein richtig oder falsch gibt.
Sie fragt:"Wollen wir im Garten Blumen pflanzen?"
Man beachte das "wir"! "Wir" wollen das gar nicht, denn ICH will Bohnen und Salat pflanzen!

Ich glaube, die Diskussion darüber wird ein bisschen vom Faden wegführen, da ich nicht glaube, dass es um ein Kommunikationsproblem zwischen N8eule und ihrem Partner geht, sondern eher um ein Kommunikationsproblem mit sich selbst. Ich sage auch oft "Wollen wir xy... tun?! um zu zeigen, ich würde gern mit meinem Partner xy machen. Bin auch schon mal derb angeraunzt worden, als ich sagte: ich mache xy, willst du mit? Aber da muss jedes Paar seine eigene Kommunikation finden.

N8eule

Wolfgang

So ungefähr! Mein Mann sagt manchmal scherzhaft: "Du hast recht und ich hab meine Ruhe!"

Viveka

N8eule So ungefähr! Mein Mann sagt manchmal scherzhaft: "Du hast recht und ich hab meine Ruhe!"

okay, dann hatte Wolfgang Recht

Viveka

Hallo N8eule,

wie läuft denn so ein Gespräch ab, wenn dein Mann am Ende sagt

N8eule Mein Mann sagt manchmal scherzhaft: "Du hast recht und ich hab meine Ruhe!"

Du hast das zwar ein bisschen erläutert, aber kann ich mir ein Gespräch zwischen euch dann in etwa so vorstellen:
Beispiel: Ihr habt einen Ausflug gemacht, euch mit Freunden/Familie getroffen und kommt zurück. Du beginnst, im Kopf zu analysieren, ob du dich richtig verhalten hast. Unsicherheit beginnt, die Situation einschätzen zu können. Du wendest dich an deinen Mann und fragst, ob alles in Ordnung war. Er bejaht. Zweifel bei dir bleiben, du hakst erneut nach, wieder bestätigt er, dass alles gut war.
Bohrst du dann immer weiter nach, in der Erwartung, dass er irgendwann dein Problem bestätigt (und damit deiner inneren Stimme, "ich hab was falsch gemacht" nachgibt)? Oder hast du/gibst du dir auch die Freiheit zu denken: Puh, mein Partner kennt meine Schwäche, Situationen einschätzen zu können und zu zergrübeln. Wenn ich mich da wirklich an einem Punkt nicht korrekt verhalten hätte, würde er es mir sagen, denn er liebt und unterstützt mich. Also war alles gut - Erleichterung!
Denkmuster verfestigen sich mit der Zeit, werden starrer und einen Ausweg zu finden, wird immer schwieriger. Daher vielleicht auch dein Gefühl, dass es im Alter "schlimmer" wird.
Ist nur so eine Einschätzung aus der Ferne und auf Grund des geschriebenen, kann natürlich auch ganz falsch sein.

Wolfgang

Trotz meines Beitrages vermute ich, dass Viveka mit ihrem Einwand, bei den Problemen zu bleiben richtig lag.
N8eules Gedankenkarussel liegt sicher nicht in der (möglicherweise) mangelnden Kommunikation mit dem Ehepartner.
Es ist aber dann eher die Frage, wie dir dein Mann bei den oben geschriebenen Schwierigkeiten beisteht? Weiss er davon? Kannst du mit ihm darüber reden? Wie fühlst du dich von ihm angenommen?

N8eule

Viveka und Wolfgang, ich kann mit beiden Beiträgen was anfangen! Einerseits ist die Kommunikation mit meinem Mann zwar nicht das Hauptproblem, aber wenn ich anfange zu grübeln und mit ihm reden möchte, er aber wenig Verständnis dafür hat, weil es seiner Meinung nach kein Problem gibt, belastet mich das natürlich auch.
Und wenn er kein Problem sieht, kann er auch nicht viel dazu sagen oder helfen. Dann ist es egal, ob und was er sagt, ich verstehe es grundsätzlich falsch oder sehe es als Desinteresse.

Wolfgang

Das hört sich schon schwierig an, wenn es um ein gutes Gespräch mit deinem Mann geht. Aber auch wenn er deine Probleme nicht als wichtig ansieht, könnte er ja etwas dazu sagen!
Besser ist es aber oft, wenn man nichts sagt, aber einfach mal zuhört und den anderen reden lässt. Das ist aber alles andere als Desinteresse! Es würde dir die Gelegenheit geben, deine Gedanken zu ordnen und wichtiges von unwichtigem zu trennen.
Warum meinst du, dass du alles falsch verstehst, was er sagt? Bist du da so sicher, dass es falsch verstanden ist? Da würde ich aber dann mal nachfragen: "Hey, wie hast du das denn gemeint?"
Und dann ... Wird er dann patzig oder erklärt er seinen Standpunkt nochmals mit anderen Worten?

N8eule

Viveka Beispiel: Ihr habt einen Ausflug gemacht, euch mit Freunden/Familie getroffen und kommt zurück. Du beginnst, im Kopf zu analysieren, ob du dich richtig verhalten hast. Unsicherheit beginnt, die Situation einschätzen zu können. Du wendest dich an deinen Mann und fragst, ob alles in Ordnung war. Er bejaht. Zweifel bei dir bleiben, du hakst erneut nach, wieder bestätigt er, dass alles gut war.
Bohrst du dann immer weiter nach, in der Erwartung, dass er irgendwann dein Problem bestätigt (und damit deiner inneren Stimme, "ich hab was falsch gemacht" nachgibt)?

Das trifft es ziemlich genau!

Viveka Oder hast du/gibst du dir auch die Freiheit zu denken: Puh, mein Partner kennt meine Schwäche, Situationen einschätzen zu können und zu zergrübeln. Wenn ich mich da wirklich an einem Punkt nicht korrekt verhalten hätte, würde er es mir sagen, denn er liebt und unterstützt mich. Also war alles gut - Erleichterung!

Da wird es schwierig. Mein Mann ist ziemlich direkt und sagt das dann auch, wenn er etwas nicht ok findet.
Allerdings können das auch mal Dinge sein, die mir gar keinen Anlass zur Grübelei gegeben haben, weil ich mir da sicher war, dass das so in Ordnung war.
Weil wir einige Dinge völlig verschieden einschätzen und bewerten, kommt da bei mir oft Verunsicherung auf.

MarieCurie

Ach N8Eule, ich verstehe dich so gut.
Mir geht es auch so.

Zurzeit ist es bei mir auch sehr, sehr schlimm
Fühl dich gedrückt.

N8eule

MarieCurie
Ich drück dich mal zurück!
Wenn du magst, schreib ruhig hier im Faden, was dich belastet!

MarieCurie

Zurzeit? Eigentlich wieder alles.
Sorgen, Ängste - alles grübel ich wieder tot.
Ich weiß auch schon nicht mehr, wann es mir das letzte Mal wirklich gut ging.

N8eule

Dienstag morgen war ganz doof, zwei Stunden geheult, dann ging es wieder. Dann hatte ich einiges zu tun hier, Handwerker, Putzen, Termine, Garten, da ging es. Wenn mein Kopf was "vernünftiges" zu tun hat, ist nicht so viel Platz für Grübelei.
Autofahren ist gut, Papierkram erledigen ist gut und puzzeln auch.
Mal sehen, wie die nächsten Tage werden, an Wochenende hab ich oft Langeweile.....
Vielleicht versuche ich es doch mal mit Schwimmen.
Die Baustelle ist nicht so groß geworden, wie befürchtet, wir haben nur ein mittelgroßes Loch in der Fliesenwand, wird nächste Woche wieder zu gemacht.

Viveka

Hallo Nachteule,

im Moment kann ich mich bei den belastenden Gedanken einreihen...

N8eule zwei Stunden geheult,

Klingt jetzt vielleicht blöd, aber: Warum? Ist das Überlastung und sozusagen ein Ventil, mal alles loszulassen? Hat es dir gutgetan und vielleicht ein bisschen befreit? Ich weine leider so gut wie gar nicht, außer, ich habe irgendwo große Schmerzen.
Die Kommunikation mit deinem Mann scheint wirklich anstrengend zu sein, wenn ihr da so ganz unterschiedliche Ansätze/Meinungen habt. Andererseits haben mir völlig konträre Meinungen schon öfter geholfen, ein Problem mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Wünsch dir, dass du bald mal abschalten kannst.

N8eule

Viveka

Viveka Klingt jetzt vielleicht blöd, aber: Warum? Ist das Überlastung und sozusagen ein Ventil, mal alles loszulassen? Hat es dir gutgetan und vielleicht ein bisschen befreit?

Keine Ahnung, warum ich dann weine, das kommt einfach so. Vielleicht, weil mir bewusst wird, was in meinem Leben alles schief läuft und weil ich keinen Ausweg finde. Weil ich meine Fehler sehe und diese nicht wieder gut machen kann. Weil ich mir Sorgen um meine Familie mache und gleichzeitig zu einigen davon einfach keinen Draht habe. Weil es mir eigentlich gut geht im Vergleich zu vielen anderen Menschen und ich trotzdem nicht glücklich bin.
Für einen Moment ist es dann tatsächlich besser.
Die Kommunikation mit meinem Mann scheitert oft daran, dass wir uns nicht verstehen. Manchmal kommt es mir vor, als ob wir unterschiedliche Sprachen sprechen würden.
Es ist auch keine Absicht von ihm, er will mir ja auch helfen. Dann bekomme ich Ratschläge von ihm, mit denen ich gar nichts anfangen kann, eben weil er komplett anders denkt.
Dann bin ich wiederum genervt und sage ihm, dass das so keinen Zweck hat und ich stehe wieder allein da......

Ich habe deinen Faden bezüglich deines Vaters gelesen, ich kann mir gut vorstellen, dass dich das sehr belastet. Leider kann ich dir da nichts raten, in der Situation war ich bisher nicht. Aber ich finde es toll, dass du dich kümmerst, dass dein Vater so lang es geht in seiner Wohnung bleiben kann. Ich stelle mir das sehr belastend und schwer vor, sich um einen dementen Menschen zu kümmern.
Ich wünsche euch, dass es eine Lösung gibt, die für alle akzeptabel ist und nehme dich mal virtuell in den Arm und schicke dir ein Blümchen! ( Der In-den-Arm-nehmen-Smiley fehlt hier! )

Zimt

Bei mir, wenn ich belastende Situationen erlebt habe, ist es so, dass ich das kurz Zuhause rekapituliere. Ein Kollege schreibt sich zB Abläufe oder ähnliches in ein Buch auf. Das mach ich jetzt nicht, ich gehe manche Situationen nochmal kurz im Geiste durch. Manchmal. Auch nicht immer. Manche Bilder oder Erlebnisse sind abrufbar gespeichert. Aber man muss sie ja nicht aktiv "abrufen", wenn man nicht möchte. Bei mir lässt sich das ganz gut steuern.

Ansonsten ist es bei mir, wie bei vielen anderen sicherlich auch: Wenn ich ausgelastet bin und mein Kopf genug mit anderem zu tun hat, dann bin ich idR auch nicht wirklich von den belastenden Dingen belastet.

Polarfuchs

Zimt Meditations-App

Wie schrecklich! Meditieren ist so gar nicht meins, mich macht das unruhig bis gereizt bzw. ist es langweilig ... und dann noch als App..

Ich mache kaum was nebenbei, aber ich switche sehr viel zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und her; dabei konzentriere ich mich aber voll auf die jeweilige Aufgabe. Ausnahme: Sachen wie Spülen etc.; dabei träume ich meistens.

Zimt Wenn ich ausgelastet bin und mein Kopf genug mit anderem zu tun hat, dann bin ich idR auch nicht wirklich von den belastenden Dingen belastet.

... oder wenn man zu müde ist, sich mit solchen Sachen zu beschäftigen und darauf überhaupt gefühlsmäßig zu reagieren.

Die vermutlich wirklich belastenden Erinnerungen sind bei mir praktischerweise eh standardmäßig ausgeblendet; ist ein wenig, als wenn man in zwei Welten lebt und diese andere Sachen einfach in der 2. Welt quasi ablegt, die aber ausgeblendet ist, wenn man in der 1. Welt, der Alltagswelt, ist. Auch ein Grund, warum ich eine Psychotherapie nie sinnvoll fand - ich hätte dem Therapeuten sehr überzeugend alles mögliche aus der 1. Welt, aber nicht aus der 2. Welt erzählt; sogar ohne ihn bewusst anlügen zu müssen.

bion

Ist bei mir ähnlich, sofern es sich um belastende Situationen aus dem beruflichen Kontext handelt. Scheint wohl eine Art professioneller Distanz zu sein. Anders sieht es jedoch bei belastender Situationen aus dem Privatleben aus, dort beschäftigt mich derartiges schon viel heftiger.

Zimt

Ich hab irgendwie im privaten Leben selten Stress. Jetzt frage ich mich gerade ob es wohl davon kommt, dass ich so unglaublich ausgeglichen und erträglich bin und mir manches manchmal auch einfach egal ist oder ob ich einfach gar kein Privatleben habe

Zimt

.... wobei ich mal eine zeitlang (bin ich ja total der Typ für...) eine Meditations-App hatte. Das Ganze habe ich sagenhafte 14 Tage durchgehalten. Und mir ist aufgefallen, dass es mir sehr schwer fällt nicht immer alles was sich bei mir in der Kategorie "nicht ganz so wichtig" befindet, nebenher zu machen.
Weil ich es einfach total gewohnt bin, permanent Sachen nebenher zu machen. Nebenher telefonieren, nebenher irgendwas schreiben, nebenher dies, das, jenes...

Zimt

Polarfuchs Wie schrecklich! Meditieren ist so gar nicht meins, mich macht das unruhig bis gereizt bzw. ist es langweilig ... und dann noch als App..

Naja, dachte ich probier es mal aus.
Aber - es war eher nervtötend...

Zimt

Polarfuchs Die vermutlich wirklich belastenden Erinnerungen sind bei mir praktischerweise eh standardmäßig ausgeblendet;

dito

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