N8eule Ich wache morgens auf (schon vor dem Weckerklingeln) und habe das Gefühl, ich bekomme gleich eine große Kiste Gedankenmüll in den Kopf gekippt.
Wenn dich das schon öfters aus dem Schlaf reißt, klingt das recht arg. Vielleicht könnte es sich lohnen, die Themen, die dich da so beschäftigen nicht wegzuschieben oder die gleichen "Gedankenschleifen" zu nehmen, sondern sich das mal intensiv anzuschauen und zu analysieren?
N8eule Sorgen um Familienmitglieder und Freunde (Krankheit, Unfall,...)
Da könnte es hilfreich sein, sich zu verdeutlichen, dass diese Menschen nicht schneller oder besser wieder gesund werden oder nicht sterben, wenn man sich nur ausreichend und anhaltend genug um sie sorgt gedanklich. ... Wenn denen etwas zustoßen sollte, passiert das unabhängig davon, ob man sich Sorgen um sie macht oder nicht. Und wenn etwas passiert sein sollte, wird man davon eh erfahren früher oder später. Sich Sorgen zu machen, lohnt sich nicht emotional.
Falls dahinter eine Art Angst vor Verlust stehen sollte, kann man das ja zur Kenntnis nehmen und die gemeinsam (unbekannt) verbleibende Zeit nutzen und schätzen. Das Leben ist immer endlich, egal ob uns das gefällt oder nicht. Wir sterben alle.
N8eule Ich fühle mich für Dinge verantwortlich, mit denen ich gar nichts zu tun habe.
Da könnte es helfen, sich rational die Verantwortungsbereiche klarzumachen. Eben für was man tatsächlich verantwortlich ist und für was nicht. Falls man Schuldgefühle haben sollte dabei, wenn man sich nicht die Verantwortung für den Kram des anderen zuschustern lassen möchte, würde ich schauen, wo diese Schuldgefühle eigentlich herkommen. ... Ich kenne das z. B. so, dass einem "nette" Mitmenschen gerne ein schlechtes Gewissen einzureden versuchen, wenn man seine eigenen Bedürfnisse mindestens ähnlich ernst nimmt, wie die anderer, weil das Nachteile für sie bedeutet. Je gleichgültiger dir ist, was andere von dir halten, und je besser du bei dir und deinen eigenen Bedürfnissen bleibst, desto mehr bist du gegen dieses manipulative Einreden von Schuldgefühlen immunisiert.
Wenn du ohne Zutun anderer dich für "alles und jeden" verantwortlich fühlst, könntest du dahin erzogen worden sein. Das kann man sich aber wieder abtrainieren, indem man sich die Grenzen klarmacht und den anderen machen lässt. Wenn du für andere die Verantwortung übernimmst (für etwas, für das sie selbst verantwortlich wären), entmündigst du sie auch ein Stück weit. Das ist kein Verhältnis auf Augenhöhe von deiner Seite aus dann, denn du traust dem anderen nicht zu, für sich selbst die Verantwortung wahrzunehmen. Vielleicht hilft dir dieser Aspekt.
N8eule Ich kann nichts genießen oder Spaß an etwas haben, ohne mir später zu überlegen, ob ich auch alles richtig gemacht habe oder jemand durch mich Schaden oder Nachteile hatte.
Das klingt sehr anstrengend. Was wäre so schlimm daran, sich zu freuen, obwohl man durchaus Fehler gemacht hat? Und wieso solltest du jemand anderem damit schaden, wenn du dich freust? (Zumal selbst Schadenfreude in einem gewissen Grad nichts Schlechtes ist/sein muss.)
N8eule Ungeklärte Situationen kann ich nicht aushalten.
Joa, das mag ich auch nicht so. Aber meistens gibt es ja keine "Muster(auf)lösung", sodass man theoretisch bis in alle Ewigkeit über die jeweilige Situation nachdenken könnte. Nur ist zumindest meine Erfahrung, dass sich das noch nie gelohnt hat, Situationen im Nachhinein totzuanalysieren. Zurückdrehen lässt sich die Zeit auch nicht und deshalb ist es dann, wie es ist.
Es kommt auch darauf an, was genau du gerne "geklärt" hättest? Böse gesagt: Wozu bräuchtest du die Sichtweise des anderen so umbedingt (z. B. als Bestätigung, dass du alles richtig gemacht hast?)?
Ansonsten, wenn es wirklich darum geht, nicht an all diese Themen zu denken, finde ich es persönlich hilfreich, mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, konkret meine unmittelbare Umgebung. Da gibt es für gewöhnlich immer genug zu sehen und ich finde, das bringt einen so ein bisschen besser in die Realität zurück (weg vom "Kopfkino"). Wenn es nur ums ablenken geht, könnte auch Musik hören helfen oder etwas anderes tun, das einen innerlich für gewöhnlich gut anspricht. Du könntest dir auch gut zureden.