Tron Den Dialog aufrechtzuerhalten ist m.E. ganz wichtig. Nur so kannst Du helfen und ggf. eingreifen.
Und wann ist es Deiner Meinung nach angebracht einzugreifen?
Du sprichst weiter oben von "komischen Ansichten" der Eltern. Wo ist hier in Deinen Augen die Grenze in der Konsequenz zu "komischen Ansichten" bis hin zu "kindesgefährdenden Handlungen"?
Ich fasse nochmal zusammen was @Matilde berichtet:
Matilde Sie darf keinen Besitz haben, ein "Chef" bestimmt, wer wohin darf. Sie darf mit dem Kind beispielsweise nicht alleine zu ihrer Familie.
Matilde Sie glauben an Verschwörungstheorien wie Chemtrails und dass die Parmaindustrie uns mit Impfungen zu deren zahlenden Sklaven macht. Außerdem an systematische Vergiftungen durch Flourid, daran, dass es Krankheiten wie Aids und Krebs nicht gibt, dass es allgemein keine Allergien und Unverträglichkeiten gibt, dass uns die Regierung toxische Substanzen ins Essen mischt.
In Kindergärten und Schulen würden Kinder indoktriniert werden.
Matilde Sie dürfen keinen Zucker essen und keinen Besitz haben. Sie glauben an Gott und daran, dass man alles Unheil und Krankheiten weg beten kann. Kontakt zu Familien oder Freunden ist verboten.
Matilde Außerdem ist Alkohol und Fleisch verboten. Es wird aber sehr viel Cannabis geraucht. Damit kann man nach deren Glauben auch Krankheiten abwehren.
Das was wir als Allergien bezeichnen sei eine innere Spannung gegen Arbeit oder einen anderen Menschen.
Matilde Das Kind hat noch nie einen Arzt gesehen und dazu soll es wohl auch nicht kommen.
Ein solch einseitiges und genauso isoliertes Aufwachsen kann zu keiner gesunden Entwicklung führen. Das mal vorweg.
Nimmt man nun noch die "Paranoia" hinzu - Stichwort: Verschwörungstheorien UND die Verweigerung normaler ärztlicher Versorgung - Stichwort: Bei Krankheit reicht beten.
Aber mal abgesehen vom gesundheitsgefährdenden Aspekt:
Ein Kind muß so aufwachsen, dass es Geborgenheit erfährt, egal welche Ansichten die Eltern haben mögen. Da sind wir uns einig. Gleichzeitig muß ihm aber die Gelegenheit gegeben werden sich mit anderen Ansichten konfrontiert zu sehen. Kein Kind kann gesund aufwachsen, wenn diese Gelegenheit nicht gegeben ist. Die Auseinandersetzung, die Konfrontation, die Interaktion mit anderen Menschen anderer Ansichten und Werten ist das A und O, das für die Sozialisation lebenswichtig ist. Und diese Sozialisation ist lebenswichtig um ein unabhängiges, selbstständiges Leben führen zu können.
Du siehst eine Kindeswohlgefährdung ab wann genau? Wenn Gewalt im Spiel ist? Misshandlung? Mißbrauch? Oder Verwahrlosung?
Das würde mich mal interessieren. Denn Kindeswohlgefährdung fängt schon weit früher an.