Probleme bei jedem Stuhlgang

Dreamcatcher

Hallo und frohes Neues, ich habe mich extra bei euch angemeldet, um diese Frage stellen zu können. War zuerst bei med1, wo ich immer sehr hilfreiche Antworten bekommen habe, aber das gibt's ja leider nicht mehr.
Es geht darum, dass ich bei jedem Stuhlgang - nett gesagt - Probleme habe. Völlig unabhängig von der Konsistenz oder Größe habe ich jedes Mal höllische Schmerzen. Es fühlt sich wirklich so an, als würde ich versuchen, durch den Hinterausgang ein Kind zu gebären. Es brennt und sticht und geht jedes Mal mit heftigen Panikattacken und Entfremdungsgefühlen einher, gegen die sogar Beruhigungsmittel machtlos sind. Die wirken erst hinterher.
Ärzte sind ratlos, denn körperlich ist bei mir alles in Ordnung - ich habe nicht mal Hämorrhoiden (oder wie man die Dinger schreibt, ihr wisst sicher was ich meine).
Ich bin durch den Leidensdruck völlig am Ende und bekomme Angstzustände, sobald sich mein Darm bemerkbar macht.
Bitte haltet das nicht für einen Fake, ich schreibe das gerade mit Tränen in den Augen und weiß mir halt nicht mehr zu helfen, weil ich mich schon von Kindheit an damit rumschlage. Was mittlerweile auch schon 30 Jahre sind.
Kann mir jemand helfen? 😨

going

Dreamcatcher

so am rande: bist du männlich oder weiblich?

spontan würde ich an etwas neurologisches denken. um zu erklären, was ich meine:
bei einem bandscheibenvorfall z.b. hat man tierische schmerzen im bein - obwohl das bein völlig in ordnung ist. ausgelöst werden die schmerzen eben dadurch, dass da bandscheibengewebe auf einen nerv drückt.
kann es vielleicht sein, dass - ausgelöst durch das stuhlabsetzen (vielleicht auch in verbindung mit dieser "hockenden sitzposition" - ein nerv irgendwo in dem bereich (muss jetzt nicht zwingend mit bandscheiben als auslöser zu tun haben) in mitleidenschaft gezogen/gereizt/gequetscht/oder ähnliches wird und es so zu diesen schmerzen kommt? dann würde man organisch jedenfalls nicht das geringste nachweisen können.
mal so als idee: hast du mal versucht, stuhl in einer anderen position abzusetzen? klingt jetzt viellleicht ein bisschen absurd - aber ich würde mal eine erwachsenenwindel zur hilfe nehmen und schauen, was passiert, wenn du beim stuhlgang z.b. liegst oder stehst. wenn sich dann an den schmerzen (da, nicht da; weniger oder schlimmer) was ändert, wäre das zumindest ein indiz, dass du auf der richtigen spur bist:

was mir noch so einfällt: manchen menschen erleichtert es den stuhlgang, wenn sie die füße dabei auf eine fußbank stellen.

Dornroeschen

Dreamcatcher Es ist schon einmal von Vorteil, daß nichts pathologisches diagnostiziert wurde. Wurde eine Koloskopie durchgeführt? Du schreibst, du hast diese Problematik, seit deiner Kindheit. Gab es in deiner Kindheit, eventuell ein negatives Erlebnis, in Bezug auf menschliche Exkremente, wie Stuhl? Eventuell kannst du dich noch nicht einmal daran erinnern. Du hast schon Angst, wenn du zur Toilette mußt und im Unbewußten reagiert dein Körper mit Schmerzen. Eine psychische Komponente ist daher nicht auszuschließen. Eventuell wäre eine entsprechende Psychotherapie für dich eine Option, um die Ursache deiner Ängste, vor einer Darmentleerung zu klären. Alles Gute und ein frohes neues Jahr!

magicc

Das ist eine super Idee von going. Das könnte die Sache erklären, wenn alles andere wie Anus, Hämorrhoiden oder Fissuren abgecheckt wurde. Wo genau tut es denn weh? Ich kenne es, wenn ich mal Durchfall habe und rund 10 Mal hintereinander war, dann fängt auf einmal der Anus wie Hölle an zu brennen, wenn der Kot durchkommt. Das ist ein regelrechter Vernichtungsschmerz, so sehr, dass man sich nicht mehr wagt, aufs Klo zu gehen. Aber bei mir ist die Ursache dann klar: durch den Durchfall wurde da was wund oder ein Riss ist gekommen. Ich verwende dann immer Tonnen an Penaten, die ich dorthinverschmiere. Gott sei Dank verheilen solche Stellen dann auch im Eiltempo. Schon nach 3 Stunden kann man wieder schmerzfrei aufs Klo.
Also ich kann mir Deine Schmerzen, wenn sie so in der Art sind, lebhaft vorstellen.
Hast Du denn auch öfter als einmal täglich Stuhlgang?
Vor der Menopause hatte ich täglich normal einmal Stuhlgang.
Seit ich keine Periode mehr habe, wurde da auch schlagartig alles anders und ich gehe bis zu 10 mal, rund alle 2 Stunden am Tag....seit 2009. Ist jetzt nicht so die Sache, aber nervt schon irgendwie. Einmal täglich hatte mir besser gefallen.
Was wurde bei Dir denn schon alles untersucht?

Dornroeschen

magicc Mit dieser Problematik haben viele Frauen post Klimakterium zu kämpfen. Grund: der sinkende Östrogenspiegel. Es können aber auch andere Ursachen vorliegen. Eine ärztliche Abklärung wäre m.E. sinnvoll.

Isabell

Dornroeschen Mit dieser Problematik haben viele Frauen post Klimakterium zu kämpfen. Grund: der sinkende Östrogenspiegel.

Verdauungsbeschwerden während der Wechseljahre mag ja sein. Der Körper stellt sich ja insgesamt völlig um.

Aber alle zwei Stunden Darmentleerung, bzw. 10 Mal am Tag - alleine durch einen sinkenden, bzw. gesunkenen Östrogenspiegel (vor allem nach einem abgeschlossenem Wechsel) ? Das wage ich auch als Laie mal arg zu bezweifeln.....

Belafonte

Du schreibst zwar, die Schmerzen seien "unabhängig von der Konsistenz", aber das erste, was mir einfällt ist, den Stuhl locker zu machen. Das geht mit der Einhaltung einer faserreichen Kost. Die Menschen in Schwarz-Afrika ernähren sich so. Mische Weizenkleie unter Joghurt und trinke täglich zwei Liter Flüssigkeit. Das wäre ein Anfang.

Dornroeschen

Belafonte Movicol ist sehr zu empfehlen. Das Präparat regt den Darm zu seiner natürlichen Tätigkeit an und dadurch bleibt der Stuhl weich, aber nicht dünnflüssig. In Pulverform zum auflösen, daher individuell dosierbar und unschädlich.

Dornroeschen

Isabell Daher schrieb ich ja, es können auch andere Ursachen in Frage kommen.

magicc

Doch, das kann schon sein. Es ist irgendwie ein Sammelproblem. Die Stuhlbeschaffenheit sieht ja normal aus, nur halt wird es nicht mehr gesammelt wie früher.
Und da das Problem vor vielen Jahren direkt nach der Menopause eintrat, habe ich es ihr zugeordnet. Meine Schwester hat das auch so bekommen.

Isabell

magicc Doch, das kann schon sein.

Natürlich kann das sein, das wollte ich auch nicht anzweifeln.
Ich bezog mich eher auf die Aussage: "Das haben viele Frauen - kommt vom sinkenden Östrogenspiegel" 😉

Aber vielleicht kann man es auch zu den Tabuthemen zählen - Blasenschwäche war ja auch sehr lange nicht so bekannt, dabei haben das soooo viele Frauen. Erzählt man ja auch nicht rum es sei denn, man wird gezielt gefragt oder das Thema kommt auf. Aber wann passiert das schon mal? 😉

Ich stelle es mir eben völlig unangenehm vor wenn man alle zwei Stunden, respektive bis zu 10 Mal am Tag "groß" muß. Ist ja auch nicht immer ein Klo in der Nähe oder erreichbar. Bei Blasenschwäche muß man ja wenigstens nicht ständig auf's Klo, also hat nicht den Druck (es geht halt nur etwas ab beim Niesen, Husten oder blöden Bewegungen.....) - aber im Darm-Fall....😒

magicc

Aber die Ursachen habe ich dann seit mehr als 10 Jahren gleichbleibend. 2009 kam ich in die Menopause.
Da es kein Durchfall ist, kommt auch keine falsche Ernährung in Frage, was soll es schon sein? Bei tödlichen Ursachen wäre ich längst unterm Torf.

Dornroeschen

magicc Es gibt andere Ursachen, als eine tötliche Erkrankung, sogar bei einem Colonkarzinom bestehen gute Chancen. Ein Reizdarm könnte z.b. die Ursache sein. Wurde eine Koloskopie durchgeführt? Oder eine schlechte Funktion des Pankreas. Kontrolle der Laborparameter, Amylase und Lipase, beim Hausarzt. ( Enzyme des Pankreas )

Dornroeschen

tödlich, sorry, vertippt.

magicc

Ich finde es genau andersherum:
Ich kenne es auch, ständig "klein" zu müssen. Das finde ich bei Weitem unangenehmer. Bei Nervosität kann man dann wirklich alle paar Minuten gehen und dann kommt auch jedesmal mittelmässig viel und nicht nur ein paar Tropfen. Da hatte ich auch noch meine Nöte draußen, aber bei Stuhlgang selten draußen, denn ich bin fast nie länger als 2 Stunden am Stück draußen.

Isabell

magicc Ich kenne es auch, ständig "klein" zu müssen.

Ich schrieb es oben schon: Bei einer Blasenschwäche wie ich sie kenne, da hat man kein "Mußgefühl", so wie z.B. bei einer Blasenentzündung.
Also bei mir ist es so, dass ich ganz normal Pipimachen gehe wenn ich eben "muß", im normalen Rahmen, so wie mein Leben lang schon und jeder andere Mensch ohne dieses Problem auch.
Die Blase selbst füllt sich nicht schneller und ist auch (in den meisten Fällen) nicht das Problem an sich. Das liegt letztendlich am Beckenboden - grob umrissen (gibt hier natürlich auch noch Unterschiede in den Ursachen, würde aber zu weit führen).

Es ist einfach so, dass man nicht auf's Klo muß (kein Blasendruck) aber trotzdem gehen beim Niesen oder Husten einfach ein paar Tropfen ab (je nach Stärke des Hustens/Niesens auch mal mehr) oder auch bei bestimmten körperlichen Aktivitäten*.

Es ist nicht steuerbar/kontrollierbar, was das eigentliche, wirklich Unangenehme daran ist. Du gehst also durch den Supermarkt, mußt niesen oder husten, bückst Dich....und "tröpfel.....".

*Wer jetzt bei "körperliche Aktivitäten" sofort an Sex denkt - nein, da eben grade passiert es nicht. 😉
Ist aber auch erklärbar: Man trainiert/aktiviert genau die Region(en), die ansonsten aktivlos ist(sind) und für die Blasenschwäche stark mit verantwortlich sind.

magicc

Äh ja, kann ja sein, aber ich redete ja nicht von Blasenschwäche bei mir. Ich wollte nur erwähnen, dass mich alle zwei Stunden Stuhlgang draußen nicht stört, da ich eh nie länger als 2 Stunden draußen bin und das es mich ehr stört alle paar Minuten pinkeln zu müssen, was ich auch manchmal hab und wohl Reizblase heißt.

Isabell

magicc Äh ja, kann ja sein, aber ich redete ja nicht von Blasenschwäche bei mir.

Weiß ich doch 😉
Ich habe mich nur auf Deinen obigen Beitrag bezogen von wegen, dass Du es "anders herum kennst" - da dachte ich, Du hättest mich mißverstanden.

Alles gut!

Larius

Dreamcatcher, ich kenne dieses Problem nur zu gut. Hatte die selben Symptome wie du. Irgendwann haben sich bei mir dann Hämorrhoiden gebildet. Hatte dann im Abstand von ca. 15 Jahren 2 Hämo-OPs.
Ich bin ja noch Neuling hier, und weiß nicht wie das hier mit Medikamentenempfehlungen gehandhabt wird, aber ich riskier's mal. 😉 Nach der letzten OP habe ich einige Jahre Macrogol dura genommen. Irgendwann wirkten das auch nicht mehr. Dann habe ich Flohsamen genommen, (im Nachhinein, Flohsamenschalen wären besser gewesen, die haben größeres Volumen). So richtig flutschte das aber auch nicht, ab und zu kam der Stuhlgang ins stocken, so dass ich die "Holzhammermethode" sprich Laxoberal, 20 Tropfen, anwenden musste. Dann hatte ich manchmal für 7-10 Tage Ruhe. Danach bin ich, bis heute, auf Leinsamen umgestiegen. Bis jetzt komme ich da ganz gut mit klar. Nehme 2 x täglich einen gehäuften Esslöffel.

Dornroeschen

Larius Solche Präparate kannst du ruhig empfehlen. Ich schreibe dann meistens noch, der Apotheker berät, dazu. Movicol - Macrolol ist normalerweise ein gutes Präparat, da dieses kein direktes Abführmittel ist und den Darm zu seiner natürlichen Tätigkeit anregt, individuell dosierbar. Laxoberal würde ich auch nur nehmen, wenn es nicht anders geht, weil der Darm sich daran gewöhnt. Falls ich sehr selten einmal unter Obstipation leide, hilft mir ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen. Schmeckt nicht gut, aber zeigt bei mir Wirkung oder getrocknete Pflaumen.

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