Wolfgang Ein weiterer Begriff, der hier eine wichtige Rolle spielt, ist die "Echokammer"
Wir sind uns, wie erwähnt, weitgehend einig:
Trump ist doof.
Trump ist doof.
Trump ist doof.
Ich nehme hier mal dieses Zitat als Aufhänger. Und verstehe auch was Du in der Folge sagen willst, bzw. gehe da weitgehend konform mit Dir.
Die eigentliche Gefahr die ich in derartigen Extremen sehe ist die, dass der Mittelweg nahezu ausgeschlossen wird. Die Tendenz ist doch: Man kann nichts mehr sagen ohne in ein Extrem geschoben zu werden.
Es gilt die Mittelwege, die Mittel-Meinungen hervorzuheben, ihnen ein gleichberechtigtes Gewicht zuzusprechen.
Ok, ich kann jetzt spontan nichts von Trump nennen (herausfischen) was ich gut finde (dazu muß ich aber auch sagen, dass ich nicht Alles lese/höre) - aber wenn es so wäre und ich würde sagen "Mensch, da hat er aber mal recht, sehe ich auch so" - dann passiert das, was Du, @Wolfgang, auch schon anreißt: Ich würde zerrissen werden weil ich eine Meinung gut finde. Was noch lange nicht heißt, dass ich den Menschen insgesamt gut finde.
Und das ist nicht nur auf Trump zu beziehen, dass zieht sich auch durch unsere Politik, noch mehr: Es zieht sich durch viele Themen oder Diskussionen darüber.
Ich habe das Gefühl, dass "die Menschen" (manche sagen auch "die Gesellschaft") - ich würde es eher als "viele Menschen" bezeichnen - undifferenzierter werden. Sie brauchen etwas, eine Gesinnung (=Partei) oder einen Menschen (Stellvertreter für ein Extrem) um sich daran festzuhalten. Das "Mittelding", die Differenzierung, bleibt auf der Strecke - Ist eben einfacher mit als gegen den Strom zu schwimmen. Das wiederum machen sich die Menschen der Extreme zu nutze.
Ein gutes Beispiel dafür ist die große Flüchtlingsdebatte von vor ca. 3 Jahren (also als sie ihren Höhepunkt hatte). Die Menschen, die das Für und Wider gesehen haben und auch thematisierten, die wurden entweder in die eine oder die andere Ecke geschoben ohne, dass sie etwas dagegen tun konnten. Platz in Diskussionen war nur für die Extreme.
Und das halte ich - auch bezogen auf weitaus harmlosere Themen - für eben gefährlich.