Ungeimpfte

Ramo

Die geschäftsführende Bundeskanzlerin hat sich für starke Einschränkungen für Ungeimpfte ausgesprochen.
Im Klartext bedeutet das ja stärkere Einschränkungen als bisher onehin schon.
Wie seht Ihr das.
Ist das wirklich der Ausdruck großer Sorge oder bereits die erste opposotionelle Breitseite?

wilwarin

Ramo Die geschäftsführende Bundeskanzlerin hat sich für starke Einschränkungen für Ungeimpfte ausgesprochen.
Im Klartext bedeutet das ja stärkere Einschränkungen als bisher onehin schon.

Finde ich komplett inakzeptabel!
Jeder hatte und hat immer noch die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Das ist auch gut so, dass wir einen Impfstoff haben! Jedoch soll es eine Möglichkeit bleiben und nicht durch Sanktionen zum indirekten Zwang werden!
Ungeimpfte auszuschließen ist diskriminierend und unnötig, da die Geimpften ja gut geschützt sind.

Xysticus_cristatus

Ich hoffe, dass das weder der Ausdruck großer Sorge ist noch lediglich eine oppositionelle Breitseite, sondern das Akzeptieren von Realitäten und das Einsehen der Notwendigkeit einer Impfpflicht, zumindest für bestimmte Gruppen wie z.B. Ärzteschaft oder Pfleger.
Die angesprochenen stärkeren Einschränkungen heben sich dann von selbst auf, und solange es eine Vielzahl von Menschen gibt, die "einfach so" eine Impfung ablehnen, müssen die Einschränkungen so lange hochgehalten oder/und verschärft werden, bis sich auch bei diesen Menschen die Vernunft durchsetzt. Leider funktionieren viele eben nur so.
Nicht geimpft werden natürlich die Menschen, die sich aus gegebenen Gründen ausnehmen können.
So sehe ich das.

Ramo

Xysticus_cristatus
Vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich würde das gern genau so sehen wie du.
Das entspricht einer weitgehend rationalen Sichtweise, die taktische Beweggründe ausschließt.
Leider habe ich in meinem, schon recht langem, Leben zu viele taktische Schachzüge, insbesondere in der Politik, erlebt.
Deshalb herrscht bei mir immer automatisch eine gewisse Skepsis.
Aber, wie gesagt, ich hoffe dass du recht hast.

Xysticus_cristatus

Ramo Leider habe ich in meinem, schon recht langem, Leben zu viele taktische Schachzüge, insbesondere in der Politik, erlebt.

Taktik ist es natürlich insofern, als dass in solch einem Fall, Einführung weiterer Einschränkungen für Ungeimpfte bzw. einer partiellen Impfpflicht, das Ziel weniger Ungeimpfte angestrebt wird.
Wenn man evtl. bis jetzt die Meinung vertrat, eine Impfpflicht besser nicht durchzusetzen, und sich dann von geänderter Faktenlage oder durch das Aufkommen neuer Entwicklungen, davon überzeugen lässt, diese doch einzuführen, wie jetzt Kekulé, dann halte ich das z.B. nicht für Taktik, sondern für gesunden Verstand und guten Charakter. Meine, völlig unmaßgebliche, Anerkennung hat er jedenfalls dafür!

Doc_Schüller

wilwarin Ungeimpfte auszuschließen ist diskriminierend und unnötig, [...]

Es ist in der Tat diskriminierend, so wie es diskriminierend ist, dass man Autos alle zwei Jahre beim TÜV vorführen muss und Fahrräder nicht. Diskriminierung bedeutet im engeren Wortsinn ja nur Ungleichbehandlung. Und unterschiedliche Risiken erfordern gegebenenfalls unterschiedliche Vorsichtsmaßnahmen.

Ob solche Maßnahmen auch in Zukunft unnötig bleiben, muss man abwarten. Wenn tatsächlich nur noch die Mittel erneuter Lockdown und Restriktionen für Ungeimpfte übrig bleiben, wird es schwer werden, der Mehrheitsgesellschaft zu erklären, warum erneut alles heruntergefahren werden soll (mit all seinen massiven, nicht nur wirtschaftlichen Folgen), obwohl ein Impfstoff zur Verfügung steht, der das verhindern könnte.

[...] da die Geimpften ja gut geschützt sind.

Inwiefern sind die Geimpften vor den Folgen eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems geschützt? Wer hilft einem Geimpften z.B. im Fall eines Herzinfarkts oder eines häuslichen Unfalls, wenn die Intensivstationen mit ungeimpften Covid-19-Patienten voll belegt sind? Wer hilft den Krebspatienten, wenn diese mangels Kapazitäten nicht mehr zeitnah operiert werden können?

Ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems hat viel weitreichendere Auswirkungen als der unnötige Tod ungeimpfter Covid-19-Patienten, und diese Auswirkungen treffen die gesamte Gesellschaft.

Ich bin ganz sicher kein Freund von Zumutungen für Ungeimpfte und ich bin im Interesse des gesellschaftlichen Friedens heilfroh, dass wir bisher auf weitergehende diskriminierende Maßnahmen verzichten konnten. Aber ich sehe den gesellschaftlichen Frieden auch dann in Gefahr, wenn es in diesem Winter zu einer massiven vierten Welle kommen sollte und das eh schon stark ausgebrannte Personal im Gesundheitswesen erneut über die Grenzen belastet wird und noch mehr von ihnen sich aus dem Beruf zurückziehen.

Die Auswirkungen einer Nichtimpfung tragen eben nicht nur die Nichtgeimpften.

Belafonte

wilwarin Ungeimpfte auszuschließen ist diskriminierend und unnötig, da die Geimpften ja gut geschützt sind.

Wie bitte? Ungeimpfte beeinflussen mein Leben! Ich habe als Geimpfter täglich mit den Einschränkungen zu tun , die Corona mit sich bringt. Teilweise geht das echt ins Geld. Und die Beschränkungen gibt es noch, weil viele es nicht für nötig halten, sich impfen zu lassen. Es kommt noch schlimmer: Meldungen zufolge breitet sich in England eine gefährlichere Mutation aus. An dieser Stelle mal einen Dank an die Impfgegner!
Übrigens: Warum hat die Gesellschaft die Masern im Griff? Nicht, weil Eltern so nachsichtig sind, ihre Kinder impfen zu lassen, sondern weil der Gesetzgeber eine Impfpflicht erlassen hatte.

Doc_Schüller

BeautifulDay89 Es gibt halt verschieden Ansichten. Und wenn man sich dann immer wieder im Kreis dreht, dann ist die Diskussion schlussendlich einfach sinnlos weil man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Völlig ok.

Jain. Zunächst einmal gibt es Fakten, die nach meinem Ermessen zu häufig ignoriert oder gar geleugnet werden. Das mag hier bei Moccato nur einen geringen Anteil haben, aber im täglichen Leben begegne ich dem leider ständig. Und Aussagen wie die von wilwarin, dass Einschränkungen für Ungeimpfte unnötig seien, da Geimpfte ja gut geschützt seien, ist auch nicht mehr nur eine Frage der Sicht, sondern eher das Ausblenden der Auswirkungen des Nichtimpfens auch auf Geimpfte.

Und ja, natürlich gibt es beim Umgang mit einem solchen Pandemiegeschehen auch viele verschiedene Ansichten, da gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, Richtig und Falsch, sondern auch sehr viel dazwischen. Nur sollte man dann auch zu den Konsequenzen stehen, die die eigenen Ansichten (sollten sie umgesetzt werden) nach der Bewertung einschlägiger Fachleute nach sich ziehen, und Vorschläge machen, wie diesen (potentiellen) Konsequenzen begegnet werden könnte.

Wenn ich z.B. völlige Bewegungsfreiheit für Nichtgeimpfte ins Spiel bringe, ohne ständige Testereien und womöglich auch noch ohne Auflagen, Masken zu tragen, dann sollte ich auch eine Antwort auf die Frage geben können, wie in dem Fall ein regulärer Betrieb unserer Krankenhäuser in der vierten, fünften und sechsten Welle gewährleistet werden soll. Ich denke, die wenigsten Ungeimpften würden im Fall der Fälle auf eine intensivmedizinische Behandlung verzichten wollen. Da kann man nicht einfach sagen: Ich bin aber der Ansicht, die Intensivstationen werden das schon schaffen, wenn die Betroffenen sagen, sie seien am Limit.

Die Kreisklinik Fürstenfeldbruck kann aktuell keine weiteren Patienten auf der Intensivstation annehmen. Grund dafür ist einerseits die steigende Zahl an Covid-Erkrankungen, anderseits sind es Krankheitsfälle beim Pflegepersonal. "Wir sind quasi immer ausgelastet und müssen uns regelmäßig von der Versorgung abmelden, weil die belegbaren Betten voll sind. Im Moment können wir auch nicht aufstocken", sagt der Leitende Oberarzt und Intensivmediziner Hermann Schubert. Er betont aber auch, dass die Lage in Fürstenfeldbruck nicht anders als in vielen Krankenhäusern im Umkreis sei.

Und weiter:

Wir haben heute 15 Covid-Patienten, das ist die Folge der Infektionen vor zwei Wochen. Damals waren wir bei einer Inzidenz von 80. Heute sind wir bei knapp 150. Wie wird es also in zwei Wochen sein?"

Wir wissen also jetzt schon, dass auch ohne weiteren Anstieg der Inzidenzen die Kliniken in etwa zwei Wochen um rund 100% über dem eigentlichen Limit gefahren werden müssen. Da sollte sich keiner hinstellen und darauf vertrauen, dass es bei uns schon nicht so schlimm kommen werde.

Isabell

wilwarin Ungeimpfte auszuschließen ist diskriminierend und unnötig, da die Geimpften ja gut geschützt sind.

Ich finde, es kommt völlig auf den Blickwinkel an:

Aus meinem Blickwinkel befinden wir uns noch immer in einem Lockdown, der jetzt aber zusätzlich durch die Impfmöglichkeit gelockert werden kann.
Also sehe ich hier auch keine Ausgrenzung von nicht-Geimpften, für sie bleibt eben Alles wie gehabt - sondern ich sehe vielmehr Erweiterungs-/Lockerungsmöglichkeiten für Geimpfte.

Also stimme ich hier auch absolut zu:

Doc_Schüller Es ist in der Tat diskriminierend, so wie es diskriminierend ist, dass man Autos alle zwei Jahre beim TÜV vorführen muss und Fahrräder nicht. Diskriminierung bedeutet im engeren Wortsinn ja nur Ungleichbehandlung. Und unterschiedliche Risiken erfordern gegebenenfalls unterschiedliche Vorsichtsmaßnahmen.

Ebenso dem:

Doc_Schüller Ob solche Maßnahmen auch in Zukunft unnötig bleiben, muss man abwarten. Wenn tatsächlich nur noch die Mittel erneuter Lockdown und Restriktionen für Ungeimpfte übrig bleiben, wird es schwer werden, der Mehrheitsgesellschaft zu erklären, warum erneut alles heruntergefahren werden soll (mit all seinen massiven, nicht nur wirtschaftlichen Folgen), obwohl ein Impfstoff zur Verfügung steht, der das verhindern könnte.

Ich bin auch dafür, dass Niemand gezwungen werden soll.
Aber ich sage ebenso: Dann müssen diese Menschen auch mit den Konsequenzen leben.

Ich gebe zu, ich habe auch lange gehadert, viele Gedanken gehabt die andere Impfverweigerer auch haben: Es gibt nicht genug Studien, was ist mit Nebenwirkungen usw.....aber Eins war mir immer klar: wenn ich mich nicht impfen lasse, dann muß ich eben mit den (zusätzlichen) Einschränkungen klar kommen die sich dadurch ergeben. Das ist für mich nur logisch und auf die Idee dies als negativ besetzte Diskriminierung zu sehen bin ich im Traum nicht gekommen.

Dornroeschen

Eine Impfpflicht wird es in Deutschland nicht geben, aber ich plädiere für eine Impfpflicht für Ärzte und medizinische Berufe. Wenn ein Arzt in meiner Heimat nicht geimpft ist, wird dieser vom Dienst suspendiert.

tsunami

Ich denke Frau Merkel hat das gröbste hinter sich gebracht und es ist wirklich "nur" ihre Angst vor steigenden Zahlen. Gestern las ich in einem Kommentar, das die Politiker momentan alle im Schwebezustand sind und sich keiner so weit aus dem Fenster lehnen und schärfere Vorschriften bestimmen möchte.
Wie das am Ende ausgeht kann man sich ausmalen. Ich kapiere halt nicht das es immer noch Mitbürger gibt die den Ernst der Lage nicht verstehen und es laufen lässt als gäbe es kein Corona.

BeautifulDay89

Man dreht sich tatsächlich im Kreis bei diesen Diskussionen. Das ist schade und wenig zielführend.

wilwarin

BeautifulDay89

Richtig! Daran ändert auch ein neuer Faden wohl nichts. Wurde sicherlich alles schon im anderen Faden Lungenkrankheit aus China (was für ein Titel 😖 ) oft genug durchgekaut und wieder hoch gewürgt.

Dornroeschen

wilwarin Der Thread 'Lungenkrankheit aus China' wurde im Januar 2020 eröffnet. Für dieses! Datum finde ich die Benennung des Fadens passend und richtig. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108481/Mysterioese-Lungenkrankheit-in-China-ist-laut-Behoerden-kein-Sars

wilwarin

Doc_Schüller

... das Karussell dreht sich wieder, aber ohne mich. Sinnlose Diskussion.

👋

Doc_Schüller

Isabell Ich meine das in der Hinsicht, dass es aber nun mal Impfverweigerer/Impfgegner usw. gibt und anstatt ewig rumzudiskutieren "Pflicht oder nicht Pflicht" sollte zeitlich parallel etwas unternommen werden.
Gegen Lokale die sich -teilweise sogar offen- dazu bekennen gar nicht zu kontrollieren, warum gibt es Karnevalsveranstaltungen mit 100ende von Menschen auf engem Raum? Ebenso war ich geschockt zu sehen, dass die Sendung "Wetten dass?" in einer vollen Halle live gesendet wurde - die können mir 10000 Mal sagen, dass gut kontrolliert wurde....dazu das Alles ohne Maske(n).....und das Alles wo zeitgleich die Zahlen in die Höhe schießen!

Hier stimme ich Dir absolut zu.

Polarfuchs Wenn 95% geimpft sind, wird man erkennen, dass das nicht die erhoffte Lösung zur Bekämpfung der Pandemie ist.

Keiner kann hier in die Zukunft blicken, insofern weiß auch niemand, ob es eine "Lösung" überhaupt gibt in dem Sinn, dass wir wieder "unbeschwert" leben können wie vor der Pandemie. Aber eines steht meiner Ansicht nach schon jetzt außer Zweifel: Ohne Impfung wird die Lösung für alle deutlich unkomfortabler ausfallen und damit folgerichtig auch für die freiwillig Ungeimpften im Falle einer nur teilweise geimpften Bevölkerung.

wilwarin Wer jetzt noch ungeimpft ist, weiß um sein mehr oder weniger hohes Krankheitsrisiko.
Und natürlich ist das Eigenverantwortung!

Richtig, aber wo bleibt die Verantwortung für andere? Raucher wurden auch eingeschränkt, da wurde die Verantwortung für die eigene Gesundheit auch nicht als allein selig machend betrachtet.

wilwarin Warum? Die anderen, die geimpft sind, erkranken in sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer.

Das hatten wir bereits, siehe hier, ist gerade mal 11 Tage her: Doc_Schüller

wilwarin zum letzten Mal: Jeder kann sich impfen lassen und diese angebotene Möglichkeit ist auch sehr gut! Wer das Angebot nicht nutzt, muss mit den eventuellen Konsequenzen, dass er sich infiziert, leben.

Sprich, Du möchtest im Fall einer Infektion auch nicht ein Bett auf einer Intensivstation in Anspruch nehmen?

Polarfuchs Auf der Arbeit gelten die AHA-Regeln, inklusive Maskenpflicht, an die ich mich halte. Desinfektionsmittel nutze ich natürlich auch.

Wer sagt Dir denn, dass die AHA-Regeln am Arbeitsplatz dauerhaft reichen werden? Was machst Du, wenn 2G am Arbeitsplatz erforderlich werden sollte? Ich wünsche mir für Dich, dass die Zahlen bei Euch so niedrig bleiben.

Und ja, wenn sich alle Ungeimpften so verhielten wie Du, hätten wir wohl kein Problem. Leider sieht die Realität anders aus.

Doc_Schüller

wilwarin Sinnlose Diskussion.

Und ich dachte, ich hätte meine Argumente sachlich dargelegt.

Ist das keine Grundlage für eine inhaltliche Antwort?

Dornroeschen

wilwarin Besser als Walter kann man nicht argumentieren, volle Zustimmung. Zu erwähnen wäre noch, daß auf vielen ITS nicht alle Betten genutzt werden können, weil das Fachpersonal fehlt.

Dornroeschen

Doc_Schüller Mehr als sachlich!

BeautifulDay89

@Doc_Schüller Es geht nicht darum, dass die Antworten nicht sachlich sind. Das sind sie, von Impfbefürwortern und von Impfskeptiker. Bisher ist jede Diskussion sachlich und erwachsen verlaufen. Das ist nicht der Punkt.

Es gibt halt verschieden Ansichten. Und wenn man sich dann immer wieder im Kreis dreht, dann ist die Diskussion schlussendlich einfach sinnlos weil man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Völlig ok.

Darauf war das mit Sicherheit bezogen nicht wahr @wilwarin ?

Dornroeschen

Belafonte Es gibt in Deutschland schon eine neue Mutation. Delta plus, 4.2. Schlimm genug!

Dornroeschen

Belafonte https://vorarlberg.orf.at/stories/3128313/

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