Süntje Wenn ich an meine Kindheit denke, ich bin 53, dann war die Kirche zumindest an Feiertagen voll, viele besuchten regelmäßig den Gottesdienst,....[...]...
Da wir im selben Alter sind (😉) - mir kommt es nicht so vor, es ist heute noch so wie auch in meiner Kindheit. Ich glaube, ich habe meine Eltern nie in einer Kirche gesehen.
Ich bin konformiert, muß aber dazu sagen, dass ich mir damals mit 14 durchaus Gedanken gemacht habe und nicht wegen "oh, da gibt es viele Geldgeschenke ich macht das mal".
Ich bin eine der Wenigen (ich kenne außer mir Keinen), der gerne zum Konfi-Unterricht gegangen ist - weil ich mich mit dem Thema auch auseinandersetzen wollte. Ich wußte selbst auch nicht ob ich an einen Gott glaube oder nicht usw....auch heute bezeichne ich mich eher als Agnostiker denn Atheist, obwohl ich schon lange aus der Kirche ausgetreten bin. Das hat aber in der Hauptsache damit zu tun, dass ich die Institution(en) selbst, deren Auslegung des Glaubens nicht zustimme.....
Aber ich komme vom eigentlichen Thema ab:
Ich glaube nicht, dass es sich bald erledigt hat. Was ich hoffe ist, dass die jeweiligen Glaubensinstitutionen sich in gewissen Dingen einem Wandel unterziehen - damit denen die wirklich glauben das Leben nicht teilweise sooo schwer gemacht wird (als Beispiel: homosexuell und praktizierender Katholik....vom Zölibat mal ganz zu schweigen).
Ändern sie hier ihre Interpretationen (anders mag ich es nicht nennen) des Glaubens nicht bald, dann werden die Kirchen in der Tat immer leerer werden.
chi Ich kann glauben und die "guten Werte" praktizieren, ohne einer Glaubensgemeinschaft anzugehören.
Ja. Dieser Druck muß wegfallen.
chi Unser Sohn ist nicht getauft. Aber natürlich kann er es gern nachholen, wenn er der Kirche beitreten möchte. Wir informieren so neutral wie möglich.
Habe ich bei meinen Kindern auch so gemacht. Meine eine Tochter ist praktizierende Katholikin (auch Messdienerin) - ist für mich ok, das war es immer, es ist ihre Entscheidung.
Ich selbst wurde übrigens mit 3 Monaten getauft - aber das war eben so, 1968, da hat das Jeder gemacht, da wurde man im "Dorf" noch schräg angesehen wenn nicht.......
Ich denke auch @Süntje, dass das eine große Rolle spielt warum "die Kirchen früher noch voller waren" - Viele (aus unserer Generation, bzw. der unserer Eltern) taten es, weil es sich so gehörte - das ist heute einfach nicht mehr nötig. Und diese Menschen fallen zum großen Teil weg. Du bist heute kein "Aussätziger" mehr wenn Du sagst "Ich glaube nicht an die Kirche, bzw. ich glaube nicht an Gott".
Dornroeschen Gehen die Menschen an Weihnachten und Ostern aus Tradition in die Kirche?
Ja, da kenne ich Viele.
Ich muß sagen: Ich finde das Ganze Drumherum auch schön, das Glockenläuten, diese Feierlichkeit die ausstrahlt - aber ich bin erinnerlich nur ein einziges Mal Weihnachten in die Kirche gegangen, sonst nie, weil ich es als Heuchelei empfinde.
Dornroeschen Was ich absolut nicht toleriere, wenn man meinen Glauben in den Schmutz zieht und sogar darüber lacht.
Das finde ich auch nicht ok. Ich sage sogar: Ich beneide manchmal Menschen die Glauben (können), da ein Glaube bestimmt wirklich Trost spenden kann.
Missionierung ist von beiden Seiten nicht ok.
Monsti Glaube und Kirche (bzw. Religionen i.w.S.) haben wenig miteinander zu tun.
Sehe ich auch so - wenn, dann kritisiere ich auch nur die Institutionen, nie den Menschen der glaubt.
Was allerdings insoweit erweiterbar ist, wenn ein Mensch sich bestimmten Einstellung seiner Kirche anschließt und diese auch lebt. Dann geht es eben aber auch nicht mehr um den Glauben selbst.
Belafonte Zum Glücklichsein gehören im Wesentlichen drei "Zutaten": Materielle Sicherheit, gute soziale Beziehungen und im eigenen Leben einen Sinn zu finden. Für den letzten Punkt, für die Glaubenswelt, ist die Kirche zuständig.
Sorry, aber dafür brauche ich ganz sicher viel, aber nicht "die Kirche".
Ich erinnere mich noch sehr gut daran was meine Mutter gesagt habe als ich sie als Kind mal gefragt habe ob sie an Gott glaubt: "Ich glaube nicht an Gott wie es die Kirche zeigt, ich glaube aber daran, dass es irgendeine Kraft gibt die in Jedem von uns steckt. Ob man es nun "Gott" nennt oder anders...." - das habe ich komplett übernommen.
Süntje Daher bin ich ein wenig davon ausgegangen, dass die Generation nach mir das alles nicht mehr braucht
Nein, das glaube (😉) ich ganz und gar nicht. Wie gesagt, ich denke dass es die Institutionen selbst sind die weniger besucht werden. Wie schon Andere hier sagen: Der Glaube selbst in verschiedenen Ausführungen/Interpretationen besteht weiter. Ich kenne z.B. einige Menschen die durchaus glauben, dass nach dem Tod noch etwas kommt - sie glauben aber nicht an einen Gott im kirchlichen Sinn.