So ich habe das mal in einen eigenen Thread ausgelagert, damit @Luna1986 s Thema nicht geshreddert wird.
Martienchen Keiiiiin Fischöl! 😱 Algenöl! Al-gen-öl! 🌱 Dafür stirbt niemand, der über ein zentrales Nervensystem verfügt.
Oh Pardon, meine blinden Augen haben aus deinem Algenöl glatt Fischöl gemacht. 🌻 Danke, Algenöl werde ich im Hinterkopf behalten und als Alternative in Betracht ziehen, sobald die Fischölkapseln verbraucht sind.
Martienchen Den Begriff 'radikal' im Zusammenhang mit Veganismus verstehe ich immer nicht. Es ist doch total friedlich, keinem Lebewesen weh tun zu wollen, finde ich.
Absolut friedlich ist das auf jeden Fall. 🕊 Mit "für mich zu radikal" meine ich, dass man bei der Ernährungsform eine recht lange "Liste an verbotenen Lebensmitteln" hat. Und das nicht aus zwingenden Gründen der Unverträglichkeit, sondern aus persönlicher Entscheidung.
Man wird dadurch eben essensmäßig zum Exoten und muss recht viel "Aufwand" seine Ernährung betreiben, sich mehr als andere mit den Nährstoffen auseinandersetzen, sich für Essenseinladungen vegane Alternativen überlegen oder man isst eben nicht mit, man kann nicht "normal" einfach mit den anderen mitessen bzw. das essen, was es für alle gibt usw., es gibt Nachfragen, man muss sich erklären ... .
Für mich wäre dieses Exotendasein in sozialer Hinsicht stressig, gerade in unbekannten Runden, aber auch familienintern. Mir würde auch das Fleisch fehlen. Dazu kämen die "Essensverbote", hinter denen ich nicht stehen könnte - es wäre nicht aus eigener Überzeugung und das wäre ein Problem, weil ich mich dann in meiner Autonomie eingeschränkt fühlen würde. Wenn ich dagegen versuche, etwas nicht zu essen, um damit eigenen - insofern höherwertigeren - Zielen zu dienen, wäre das etwas anderes.
Das Exotendasein und der Essstörungsverdacht würden mich neben der deutlich eingeschränkten Nahrungsauswahl am meisten stören. Ich wüßte zwar für mich, dass es in meinem Fall nicht essgestört wäre, aber ich wüßte eben auch, dass andere das bei mir eher verdächtig fänden und das wiederum würde mich befangen machen, wodurch ich mich im schlechtesten Fall evtl. sogar tatsächlich etwas komisch verhalten könnte ... am Ende käme da einfach viel Stress für mich raus rund um das Thema "Essen in Gesellschaft anderer".
Das hatte ich viele Jahre, insbesondere in meiner Familie, und darauf habe ich absolut keine Lust. Ich bin ziemlich froh, dass das Thema Essen da wieder sehr entspannt geworden ist.
Martienchen Ich glaube auch, dass das Bild, das viele von Veganismus haben, eines der Hauptprobleme ist. Der "essgestörte Eindruck".
Na ja, ich denke nicht, dass jeder Veganer essgestört ist. Für einen Zufall halte ich es aber auch nicht, dass just Menschen mit Essstörungen in der Vergangenheit zum Teil dazu neigen, sich anschließend offiziell vegan zu ernähren, um eine Rechtfertigung zu haben, einen Großteil der "herkömlichen Lebensmittel/Gerichte" weiterhin nicht essen zu müssen. Zumindest bei dem ein oder anderen habe ich den Eindruck, dass das einfach die Fortsetzung essgestörten Verhaltens im neuen Gewand ist.
Isabell Ich denke sie meint damit das "missionieren" wollen, was oft Seitens Veganern/Vegetariern kommt.
Nein, das meinte ich nicht (s.o.). 😉
Isabell Nein, ich glaube das ist nicht das Hauptproblem. Wenn Jemand nur ganz einfach sagt "Ich ernähre mich vegan", dann hat kaum Jemand ein Problem damit. Wenn aber ein Veganer/Vegetarier auf einer Grillfeier mit weiteren 10 Personen sitzt und versucht diese von seiner Ernährungsweise zu überzeugen, das überhaupt zum Thema macht - damit haben viele Menschen ein Problem.
Meiner Erfahrung nach ist das mal so, mal so. Ich kenne es sowohl so, dass alle friedlich ohne Sticheleien oder Missionierungsversuche miteinander essen, als auch so, dass von der einen Seite die Überzeugungsversuche losgehen. Manchmal geht es von den "Fleischessern" aus, manchmal von dem Veganer, der typischerweise nicht in Rudelstärke auftritt. ... Was ich auch kenne sind ein wenig gegenseitige Sticheleien, die nicht böse gemeint sind, sowie Unverständnis, das sich mit etwas mehr Gewöhnung aneinander auch wieder legt.
Die Vegetarier und Veganer, die ich etwas näher kennengelernt habe, waren in der Mehrheit überhaupt nicht missionierend oder intolerant unterwegs; ebenso wenig die Fleischesser. Umgekehrt habe ich eben auch die Negativ-Klischeeform einer Vegetarierin und einer Veganerin getroffen; bei den beiden hatte es aber definitiv mit ihrer Persönlichkeit an sich zu tun. Und ich kenne es auch so, dass der einzige Veganer am Tisch das Nachsehen hat und für unnormal gehalten wird.
Ich denke, es ist letztlich eher charakter- als ernährungsabhängig. Blöde Menschen gibt es mit jeder Ernährungsform.