Puh, ich wusste erst nicht so recht, wohin mit dem Faden. Ich denke aber er ist hier gut aufgehoben.
Zumal er auch ein bisschen dazu dienen soll, Häuslebesitzer zu ermutigen, selbst Hand an zu legen.
Erst mal zum Beginn und wie alles so kam:
Lange Jahre hatte ich dunkle Zeiten, die will ich garnicht aufrollen. Wer mich kennt, wird es schon wissen.
Ende 2016 ist mein Vater verstorben und ich habe Haus und Garten geerbt. Zu Beginn war für mich klar, wird verkauft. Ich wollte dieses Haus nicht, hatte keine gute Beziehung dazu.
Leider war nicht klar, wann ein Verkauf hätte über die Bühne gehen können. Ein leerstehendes Haus über lange Zeit, wäre mein finanzieller Ruin gewesen.
Letztlich hieß es für mich Augen zu und durch, selbst einziehen. Mit ziemlichen Horrorgedanken.
Das Haus hat es mir nicht leicht gemacht, hat sich mit Händen und Füßen gewehrt.
So gab es beim Entrümpeln einen Wasserrohrbruch, der leider nicht mehr versichert war. Wasserschäden hatte die Versicherung 4 Wochen zuvor rausgenommen, weil Leerstand.
Blöd gelaufen. Da ich aber vor Ort war und der Bruch erst auffiel, als ich den Hauptwasserhahn geöffnet hatte,... Ich kam hoch und hörte es schon plätschern, also gleich wieder zu gemacht. Gott sei Dank ist das meiste an der Außenwand rausgelaufen, nur in der Küchendecke tropfte es,...
Ok, Schluss damit, kann sich jeder vorstellen. Er wurde behoben und die Folgeschäden, nasse Küchendecke war überschaubar.
Nun ja, im Juli 2017 bin ich dann eingezogen. Allerdings nicht in ein schönes Haus, sondern in eine Rohbaustelle. Das Haus lag halt 500km vom Wohnort entfernt. Vor Umzug nur entrümpelt und im unteren Wohnbereich die Tapeten entfernt, wo dann stellenweise die Wand mit runter kam. Tja, Haus aus dem Jahr 1887.
Dann saß ich hier, hatte nur einen Raum im Obergeschoss der halbwegs bewohnbar war.
Im Bad, teils aufgeklopfter Boden und ein Loch in der Wand vom Wasserschaden,...
Die Wände im unteren Wohnbereich durchlöchert,...
Ich war todunglücklich. Das alte Leben und Freunde aufgegeben und sitze in einer Baustelle, mein Hausrat überall verteilt, weil man eine Baustelle nicht einrichten kann,...
Das Städtchen beschaulich, aber hässlich, gut gehe eh nicht weg. Freunde gab es Gott sei Dank, bin ja hier aufgewachsen. Aber die wollte ich auch nicht belatschern, nur weil grottig einsam ist,...
Ihr könnt euch also vorstellen, schön ist anders...
Letztlich habe ich die Ärmel hochgekrempelt. Mit etwas Hilfe war zumindest der untere Bereich bewohnbar. Die Wände verputzt, neuen Boden verlegt. Nach 8 Wochen endlich wieder eine Küche, eine Couch auf der ich auch liegen konnte.
Den Rest des Hauses habe ich dann im Alleingang renoviert. Ich habe gemauert, gemalert, gesägt, geschliffen, geschraubt, genagelt, Teppich verlegt...
Ein Jahr hat es gedauert. Und damit habe ich nach und nach, alle schlechten Dinge dieses Hauses, rausgeschmissen. Die Dämonen also sind ausgezogen.
Ich habe ein richtig tolles, gemütliches, teilweise auch skurriles Hexenhäuschen daraus gemacht.
Nichts anderes könnte ich mir vorstellen.
Und es hat mir geholfen, wieder im Leben anzukommen. Ich hoffe es bleibt so.
Bald kommt das Frühjahr, da finde ich bestimmt etwas zum werkeln.
Und rund um das Werkeln soll es dann hier auch schon gehen.
Im letzten Frühjahr zB. habe ich mir eine Fliegengittertür gebaut für meine Terrassentür, denn die steht dann immer offen, Viecher wollte ich aber nicht mehr hier drinnen. Und da mein Hund jederzeit rein und rauskommen soll, ohne das ich ständig aufstehen muss, habe ich eine Hundeklappe mit eingebaut. Diese hat einen Magnetmechanismus dass die Klappe in den Ursprung schließt und der Hund sie einfach aufdrücken kann.
So, das war es vorerst.