Ich wurde positiv getestet und fühle mich von meiner Hausärztin und dem Gesundheitsamt ein bisschen alleine gelassen.
Grippig fühle ich mich seit ca. 10 Tagen. Letzten Montag habe ich mich deshalb telefonisch krank gemeldet und mir wurde natürlich geraten, mich testen zu lassen. Da ging es schon los: Test gerne, aber wie komme ich zum Testzentrum? Es ging mir wirklich elend, ich hatte tagelang starke Kopf- und Gliederschmerzen, Kreislaufprobleme, teilweise auch mit Übelkeit zu kämpfen. Ich habe mich also wirklich nicht in der Lage gefühlt, 15 km alleine mit dem Auto selbst zum Testzentrum zu fahren. Habe dann in der Praxis nachgefragt, welche Möglichkeiten es da gibt. Antwort von der Sprechstundenhilfe: Öhm, keine Ahnung, den Fall hatten wir noch nie...
Letztlich musste ich dann einfach so lange mit dem Test warten, bis es mir wieder besser ging und ich hinfahren konnte. Das war dann am Montag der Fall und das Ergebnis am nächsten Tag auch direkt positiv. Der Anruf vom Gesundheitsamt lief in etwa so ab: "Guten Tag, hier Frau XY vom Gesundheitsamt, Sie wurden ja sicher schon informiert, dass Ihr Test positiv ist...", ich "Äh, nein", sie "Oh, ok, ja dann wissen Sie es jetzt, höhö, aber wird Sie ja sicher auch nicht wundern, also mit wem hatten Sie die letzten 3 Tage vor dem Test Kontakt?", ich "Mit niemanden, ich bin seit Montag letzter Woche schon krank geschrieben und habe niemanden mehr getroffen", sie "Waaas, so lange schon, wieso waren Sie da nicht direkt am Dienstag letzte Woche beim Test, wieso haben Sie da so lange gewartet, ja da brauchen wir jetzt eigentlich auch niemanden mehr informieren, das ist ja alles viel zu spät, also nee, da hätten Sie sich viel früher testen lassen müssen, so können wir unsere Arbeit wirklich nicht machen".....
Das ging dann eine Weile so hin und her, bis ich ihr mit meinem immer noch schweren Kopfwehschädel alle Einzelheiten geschildert hatte. Der Ton wurde aber nicht wirklich milder und ich fand das schon recht krass, denn immerhin habe ich da ja auch gerade erst erfahren, eine nicht ganz ungefährliche Virusinfektion zu haben. Letztlich gab's bei mir dann aber wirklich keine Kontaktpersonen mehr zu ermitteln, da ich auch die Tage vor den ersten Symptomen im Home Office ohne Kontakte nach außen verbracht habe.
Sie meinte dann, dass mich jetzt jeden Tag jemand anrufen und nach meinen Symptomen fragen wird und ich bekäme das alles auch noch schriftlich, also Dauer der Quarantäne usw. Auch für den Arbeitgeber.
Nun habe ich seit Dienstag aber nichts mehr gehört, ein Brief kam auch nicht.
Habe natürlich auch in meiner Hausarztpraxis Bescheid gegeben, also am Dienstag angerufen und gesagt, dass mir gerade mitgeteilt wurde, dass der Test positiv war und die Sprechstundenhilfe meinte nur "Ah okay, ja dann schreiben wir Sie mal noch bis Freitag krank, gute Besserung..." und wollte schon auflegen, als ich sagte "Äh aber alleine die Quarantäne dauert bis Mitte nächster Woche, also bräuchte ich auch mindestens so lange eine Krankschreibung und gibt's vielleicht Medikamente, mir geht es nach wie vor ziemlich elend" aber weiter kam ich gar nicht, um meine Symptome zu beschreiben. Sie meinte nur "Bei Corona kann man eigentlich nix machen, dann schreiben wir Sie halt bis Mitte nächster Woche krank und wenn es schlechter wird, dann müssen Sie ins Krankenhaus". Das war's.
Ich habe also seit Ausbruch der Erkrankung mit keinem Arzt geredet und keinerlei Unterstützung bekommen. Ok, ich habe wohl das, was man einen milden Verlauf nennt, aber ich muss sagen, dass ich bisher bei jeder normalen Erkältung besser "behandelt" wurde mit den üblichen Medikamenten wie Schleimlöser, Sinupret und solchen Sachen. Ich muss nur alle Jubeljahre mal zum Arzt und weiß, dass man sich den meisten Kram wohl auch einfach in der Apotheke kaufen kann, aber ich finde es schon krass, dass ich nicht mal wirklich nach meinen Symptomen/Beschwerden gefragt wurde und der Hausarzt überhaupt nix macht, nur weil das jetzt Covid19 heißt. Wäre ich mit den Symptomen vor 2 Jahren zum Arzt gegangen, hieße es Grippe oder grippaler Infekt und man hätte ein ganz anderes Programm gefahren.
Inzwischen habe ich mir alles, was mir sinnvoll erschien, über eine online Apotheke bestellt, aber ich fühle mich - und das ist der Anlass dieses Beitrages hier - einfach ziemlich alleine gelassen mit der Sache. Wollte das vor 2 Tagen schon schreiben, aber selbst das habe ich nicht gepackt. Ich bin total erschöpft und die Schmerzen machen mich ziemlich mürbe. Kann man wahrscheinlich nix machen außer Ibu und so weiter, aber ein bisschen menschliche Ansprache könnte ich gut gebrauchen.
Wer von euch hatte auch schon Covid19 und wie ging bzw. geht es euch?
Freue mich über einen regen Austausch und bitte um Nachsicht, wenn ich vielleicht nicht direkt antworte, weil ich gerade schon wieder furchtbar müde bin.