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Zitat aus Deinem Eingangslink:
Ein richtiger, ein wichtiger Schritt! Aber wird von der Bundesregierung heute genug getan, um Kindesmissbrauch zu bekämpfen? Meine Meinung dazu ist klar und deutlich: Nein. Die Regierung muss noch deutlich mehr gegen Kindesmissbrauch tun!<<
Was genau soll denn die Regierung tun? Prophylaktisch ist schier unmöglich. Was tun, in Verdachtsfällen, die nicht eindeutig sind? Dazu wird leider, leider, wiederum zu viel Mißbrauch mit Verdachstäußerungen, respektive (unwahren) Anschuldigungen betrieben.
Ein weiteres Zitat:
Wie soll sexueller Kindesmissbrauch effektiv bekämpft werden, wenn dem Großteil der Bevölkerung gar nicht klar ist, wie verbreitet Kindesmissbrauch de facto ist? Durch breit angelegte Aufklärungskampagnen müsste diese erschreckende Information im ganzen Land verbreitet werden, damit jeder „wach“ wird zu diesem Thema, damit Eltern, Erzieher und Lehrer sensibilisiert werden und – polemisch formuliert – Ausschau halten wie Wachhunde.<<
Es ist nicht nur polemisch formuliert, sondern der ganze Artikel ist polemisch.
Gerade durch diese viel geforderten Aufklärungen, Sensibilisierungen entsteht nicht selten viel mehr Schaden als Nutzen. Denn diese Aufklärungen/Sensibilisierungen gibt es schon seit Jahrzehnten, aber auch hier: leider - wird oft die Übereifrigkeit und auch das Mißverstehen der Menschen unterschätzt die daraufhin manche Lawinen ins Rollen bringen und damit Unschuldige treffen.
Mich hat hier eine Folge der Serie "Danni Lowinski" sehr beeindruckt. Es ging um einen jungen Mann der unbedingt Kindergärtner sein wollte. War er auch. Bis ein kleines Mädchen sagte "Der Manuel hat mich da unten angefasst, er will immer mit wenn ich Pipi muß - das gefällt mir nicht". Auf ein Mal fielen ganz vielen anderen Eltern auch Dinge ein....die Lawine begann zu rollen. Bis letztendlich herausrauskam, dass es sich bei "Manuel" um ein weiteres Kindergartenkind handelte.
Tatsächlicher Mißbrauch (respektive Vergewaltigung) gehört meiner Meinung nach zu Kapitalverbrechen, kommt für mich direkt nach Mord. Gerade an Kindern. Keine Frage.
Dennoch gibt es nun mal genau wie bei Mord nichts an Prophylaxen, die Regierung kann da auch nichts tun um ihn zu verhindern.
Und Aufklärung: Ja, absolut! Vor allem die Kinder kindgerecht aufklären. Warnen. Ihnen vermitteln, dass sie sofort zu Einem kommen können wenn ihnen unwohl ist, egal was der "nette Onkel" ihnen erzählt oder was er ihnen droht. Auch keine Frage.
Ebenfalls die Menschen, die beruflich mit Kindern zu tun haben sensibilisieren.
Aber sie nicht übersensibilisieren. So, dass sie hinter jeder Ecke, bei jeder Auffälligkeit gleich einen Mißbrauch wittern und weiter noch, gleich den Täter meinen zu kennen. Auch das kann Menschenleben zerstören.