Mietnebenkosten

Viveka

Hallo zusammen,

dieser Tage erreichte mich meine Nebenkostenabrechnung. In den vergangenen Jahren habe ich durch eher geringe Heitzungskosten immer eine Rückzahlung bekommen. Dieses Jahr sind die Nebenkosten so gestiegen, dass die Rückzahlung komplett darin aufgeht und ich sogar nachzahlen muss. Ist das bei euch auch so?

Leider kann ich aus der Abrechnung nicht erkennen (die letzte Abrechnung liegt bei meinem Steuerberater), welche Posten sich erhöht haben. Ist es die Stadtreinigung, die Müllabfuhr, Stromkosten? Hier gibt es doch auch Immobilienbesitzer, welcher Posten hat sich für euch extrem erhöht? Oder ist es die Summe mehrerer Posten?

Wolfgang

Viveka Hier gibt es doch auch Immobilienbesitzer, welcher Posten hat sich für euch extrem erhöht?

Offen gesagt, weiss ich meine Nebenkosten gar nicht so genau. Ich müsste nun längere Zeit Rechnungen suchen und addieren. Es gibt kaum eine Arbeit, die mir unangenehmer ist als Rechnungen zu addieren, weshalb ich auch meine Steuererklärung immer bis Ultimo hinauszögere.

Grob geschätzt ist mir aber keine sehr besondere Erhöhung aufgefallen. Das hält sich alles im Rahmen der vergangenen Jahre. Wesentlich beeinflussbar sind die Heizung und das Warmwasser. Als Häusleeigentümer kaufe ich aber mein Heizöl zu einem Zeitpunkt, wo es mir billig erscheint. (Das ist aber auch jedes Mal ein kleines Glücksspiel.) Beeinflussbar sind auch der Wasserverbrauch, der in diesem und im vergangen trockenen Hitze-Sommer ziemlich hoch war wegen Garten giessen und der Stromverbrauch, der aber bei mir auch nur schwer vergleichbar ist, da ich mein E-Auto aus dem Haushaltsstrom lade. (Zum Ausgleich habe ich aber keine Benzinkosten.)

Nautilus

Viveka Leider kann ich aus der Abrechnung nicht erkennen (die letzte Abrechnung liegt bei meinem Steuerberater), welche Posten sich erhöht haben.

Dann zieh doch erstmal die NK-Abrechnung des Jahres davor hinzu, um einen ungefähren Vergleich bei den einzelnen Positionen zu gewinnen. Dies sollte durchaus möglich erscheinen, da du ja selbst dazu mitteilst, dass all die vergangen Jahre (zuvor) durchgängig eben keine signifikanten Veränderungen zu verzeichnen gewesen wären.
Das sollte zumindest einen ersten "groben, wie event. einschätzbaren Überblick" ermöglichen - solange das direkte Vorjahres-Abrechn.Exemplar noch beim SteuerBer. rumliegt.

Grundsätzlich - wie auch @Wolfgang und @tsunami dazu ausgeführt hatten - sind die Kosten bei den kommunalen Grundabgaben (also für Straßenreinigung, Müllentsorgung, Schmutz-/Niederschlagswasser) sowie die reinen Bezugskosten bei Strom und Trinkwasser vieler lokaler Versorger im betroffenen Bezugszeitraum (2019) tatsächlich teilweise signifikant gestiegen.
Diese Kostensteigerung darf dein Vermieter 1:1 so via Abrechnung über die Betriebskosten an dich (Mieter) weitergeben.

Ein Beispiel:
Ist dir in diesem Zusammenhang vllt. noch erinnerlich, ob in 2019 "Wasseruhren" (KW/WW-Messzählerkapseln) wegen der "abgelaufenen Eichung" ausgetauscht werden mußten?
Diese "Tauschkosten" fallen ja nur alle 4 bzw. 6 Jahre mal an (= sporadisch!) und sind deshalb oftmals nicht über den vllt. auch bestehenden "Wartungsvertrag" und/oder "Messdienstvertrag" des Ablesebetriebes inkludiert.
Stellen folglich sog. außergewöhnliche Kosten dar, die dann zum Zeitpunkt des Entstehens (MZK-Tausch in 2019) in der Betriebskostenabrechnung bzw. "NK-Abr." des Mieters als "pekunärer Ausreißer" auftauchen können.

Also das, wäre z. Beispiel nur ein sog. Erklärungsversuch für eine Kostenstelle.

^[technisch ^notwendige ^Trennung ^des ^Textes ^- ^Ende ^Teil.1]

Nautilus

Viveka Hier gibt es doch auch Immobilienbesitzer, welcher Posten hat sich für euch extrem erhöht?

Als 'NichtMieter' habe ich einen Einzelposten in meiner Jahresabrechnung'19 (über die angefallenen Betriebskosten), der die bisherig dort eingestellte Kostenlast nunmehr tatsächlich signifikant 'überfährt'.

In der (Präsenz)Versammlung der Wohnungseigentümer (2018) haben wir im Wirtschaftsplan'19 (Etat) die Kostenstelle "Erhaltungsrücklage" (auch bekannt als "IHR" = InstandHaltungsRücklage oder nur Rücklage, u.a.) vorsehend - wegen anstehender größerer/umfänglicherer Maßnahmen in den kommenden Jahren - gut erhöht.
Auf die Jahresgesamtsumme dieser K.Stelle macht sich das in der aktuellen (2019'er JA) dann schon bemerkbar.

Hintergrund dieser latenten Anpassung ist/war - event. dennoch nötige Umlagefinanzierungen (Kaduzierungen) nach Möglichkeit etwas geringer/gewogener zu halten.

In Summe sind da aber auch noch andere Kostenstellen mit durchschnittlich üblichen (leichten) Erhöhungen/Bandbreitenanpassungen vorhanden.
Eben als Reaktion/Auswirkung 'allgegenwärtiger Kostensteigerungen'.

tsunami

Gas Heizöl und Strom sind teurer geworden.
Dein Vermieter muss dir die Abrechnung verständlich mitteilen.

Wolfgang

Der Ölpreis ist starken Schwankungen unterworfen im Laufe des Jahres.

Nautilus

^[Teil.2 ^- ^Fortsetzung ^zu ^vor]

Anderes Bsp. - sofern zutreffend:
Ist dir bekannt, ob "euer Haus" vllt. den Kabel-TV-Anbieter gewechselt hat, oder ob vllt. ein höherwertigerer Versorgungsvertrag - vllt. zzgl. Internet via Kabel etc. - dahin abgeschlossen wurde = event. Kostensteigerung(en)?

Noch ein anderes Bsp.:
Viele Sachversicherer schichten mal gerne ihre bestehenden (Alt)Verträge um.
Angleichungen und/oder Änderungen der Versicherungspolicen + natürlich der Prämien (!) bei den Gebäudeversicherungen werden da gerne "steigend" genommen - den Mieter freut’s, wenn er das alles bezahlen darf.

Und noch ein Bsp.:

Trennt ihr euren Müll?
Gibt's da vllt. auch mehr "Könner-vom-Dienst", denen die "Hausgemeinschaft" eher am Allerwertesten vorbeigeht und die alles (also ihren gesamten Unrat) in irgendeine Tonne klopfen, die da mal im Hinterhof rumsteht?
Schnell kommen da die "Kapazitäten" des Abraumaufkommens an ihre Grenzen.
Der kommunale Entsorgungsbetrieb, resp. die zuständigen Ämter sehen's gelassen. Die donnern einfach einen weiteren Behälter oder die nächst höhere Volumengrenze auf euer Grundstück!
Und ? Du findest diese "Mehrkosten" dieser notwendigen Müllentsorgung dann in der NK-Abr. TOLL!

Das heißt hier für dich jetzt:
Wird bei dir die richtige Behältermenge (Bsp. 3 Restmüllbehälter) und die richtige Volumengröße (Bsp. 3 RM-Beh. à 1,1 m³ = Container) abgerechnet?
Bei einem Mietshaus mit z.Bsp. nur DREI Mietparteien zu je 3 Personen - da würde ich mich bezgl. solcher "Entsorgungsleistungen" mal dringend mit dem Vermieter unterhalten!

Das in meinem Beispiel eben angegebene "EntsorgungsVolumen" - 3x Container zu 1,1 m³ - wäre für dieses "Mietshaus" vollkommen unangemessen.
Unangemessene Kosten dürfen im Rahmen der bestehenden/gültigen BtrK.VO nicht abgerechnet werden.
Der Vermieter MUSS also diesen "Mißstand" umgehend ändern ... für's Bsp. > 3 Parteien = max. 3 RM-Beh. à 120 L = bei üblicher Müll-Trennung (BioM/RestM/PapierM/"GelbeTonne" = "GrünerPunkt" DSD), wie bei den kommunal üblichen Leerungsrhythmen, eigentlich vollkommen ausreichend (Quelle: zig Tonnen LG/OLG-Urteile).

In diesem Stil könnte man nun lustig weitermachen.

Es waren nur mögliche Ideen/Beispiele die ich versucht habe aufzuzeigen, da diese als "KostenAufreger" mit die vordersten Plätze der Charts belegen.
Alles nur Annahme, da du ja konkret auf eigentlich nichts dezidiert eingegangen bist.

tsunami

Nautilus
Öh. Das ist ja, soweit ich das weiß, nicht das Problem des Mieters.
Diese Kosten tauchen bei keiner meiner Abrechnungen auf.

Viveka

Vielen Dank für eure Antworten. @Nautilus hat Recht, meine Müllkosten sind gestiegen, die Straßenreinigung vor allem auch. Es sind vor allem Kosten im "öffentlichem Raum". Denke mal, es wird auch nicht weniger werden in den nächsten Jahren. Danke für euren Input! :-)